FAQ zum Thema „Inklusive Pädagogik“
Fragen und Antworten zum Thema „Inklusive Pädagogik“ auf einen Blick.
Das Ziel von inklusiver Pädagogik ist Bildungsgerechtigkeit. Mit inklusiver Pädagogik sollen Barrieren erkannt und überwunden werden, die Kinder in der Kita benachteiligen. Dazu zählen zum Beispiel räumliche Barrieren, besondere Bedürfnisse der Kinder oder Bildungsbarrieren wie die soziale oder kulturelle Herkunft. Inklusive Pädagogik respektiert Vielfalt. Sie umfasst die Arbeit mit den Kindern sowie die Zusammenarbeit mit den Familien und im Kita-Team.
Alle Kinder haben ein Recht auf Bildung und benötigen Unterstützung dabei, dieses wahrzunehmen. In einer Kita, in der Inklusion gelebt wird, werden alle Kinder wertgeschätzt und respektiert. Davon profitieren alle Kinder, denn sie können sich dadurch positiv entwickeln. Werden Kinder benachteiligt, so fällt ihnen dies schwerer. Im Interview erklärt Petra Wagner, Leiterin der Fachstelle Kinderwelten für Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung , wie bedeutsam inklusive Pädagogik für die Kindertagesbetreuung ist.
Ein Kita-Team kann zunächst prüfen, wie in der pädagogischen Arbeit mit Vielfalt umgegangen wird. Das Team kann sich zum Beispiel fragen: Wie gehen wir damit um, wenn Kinder ausgegrenzt werden? Wie reagieren wir auf Jungen und Mädchen? Sind die verschiedenen Familiensprachen in unserer Kita präsent?
Das Team kann sich auch kritisch mit dem Spielmaterial in der Kita auseinandersetzen. Gibt es zum Beispiel „typisches“ Spielzeug für Jungen oder für Mädchen? Auch Bilderbücher enthalten oft stereotype Darstellungen. Prof. Dr. Timm Albers gibt im Interview weitere Tipps, wie Kita-Teams sich mit inklusiver Pädagogik auseinandersetzen können.
Inklusive Pädagogik ist vielfältig. Um die unterschiedlichen Sprachen und Kulturen in der Kita sichtbar zu machen und wertzuschätzen, eignen sich zum Beispiel thematische Aktionstage, die in Zusammenarbeit mit Eltern gestaltet werden. Inklusion kann aber auch darüber hinaus im Kita-Alltag gelebt werden: es gibt Kitas, die unabhängig davon, ob gehörlose Kinder in der Gruppe sind, einzelne Gebärden während des Morgenkreises, Mittagessens oder Singens einführen. In anderen Kitas gibt es einen Kinderrat, der regelmäßig tagt. Auf diese Weise gestalten alle Kinder den Alltag aktiv mit: sie besprechen, was sie bewegt und sie verhandeln miteinander. Auf diese Art und Weise erleben sie echte Demokratie und Teilhabe.
Es ist wichtig, Eltern für Inklusion zu gewinnen, auch wenn sich die Familienkultur von der Kultur in der Kindertageseinrichtung unterscheidet. Die pädagogischen Fachkräfte können mit den Eltern über Gemeinsamkeiten und Unterschiede sprechen. Sie sollten dabei unterschiedliche Vorstellungen von Erziehung respektieren. Grenzen Eltern jedoch andere Kinder, Eltern oder Fachkräfte aus, sollten sich die pädagogischen Fachkräfte deutlich positionieren.
Geeignete Fort- und Weiterbildungen zum Thema „inklusive Pädagogik“ können zum einen auf dem Deutschen Bildungsserver gesucht werden.. Bei der Suche in Datenbanken liefern Stichworte wie „Inklusion“, „inklusive Pädagogik“ oder „Inklusionspädagogin bzw. Inklusionspädagoge“ passende Ergebnisse.
Es ist wichtig, dass das Kita-Team eine gemeinsame Haltung entwickelt, um inklusive Pädagogik konsequent umsetzen zu können. Dies erfordert zunächst die Selbstreflexion über die eigene Einstellung sowie Vorurteile gegenüber Inklusion und Vielfalt. Im Team sollte zudem reflektiert werden, inwieweit Inklusion im Kita-Team gelebt wird und Aufgabenbereiche bzw. Funktionen den Fähigkeiten und Wünschen der Fachkräfte entsprechen. Hilfreiche Leitfragen, die Kitas bei der Entwicklung einer inklusiven Haltung unterstützen, enthält der Index für Inklusion.
Alltagsintegrierte sprachliche Bildung und inklusive Pädagogik greifen ineinander und verfolgen gemeinsam das Ziel, Bildungsgerechtigkeit für alle Kinder zu ermöglichen. Alltagsintegrierte sprachliche Bildung unterstützt und begleitet Kinder im gesamten Kita-Alltag bei ihrer natürlichen Sprachentwicklung. Inklusive Pädagogik respektiert dabei die kulturelle Herkunft der Kinder sowie ihre individuelle Sprachentwicklung. Inklusive Pädagogik ermöglicht außerdem Teilhabe für alle Kinder. Sprach- und Kommunikationsfähigkeiten sind dafür eine wichtige Grundlage.