Mit allen Sinnen die Welt entdecken
Die „Fabido“ Kita Lange Straße ist seit 2019 Teil des „Lokalen Bündnisses Kulturkitas in Dortmund“. Zum Kita-Alltag gehören für die Kinder dort der Besuch im Museum, das Tanzen im Tanztheater oder das Malen mit einer Kunstpädagogin. Alle Kitas im Netzwerk verfügen über enge Kontakte und Kooperationen mit kulturellen Einrichtungen, Künstler:innen und Institutionen. Zurückgreifen können sie dabei auch auf ein Verzeichnis des Kulturbüros der Stadt Dortmund. Ziel der Zusammenarbeit ist dabei die Förderung der Kreativität, das eigenstände Denken oder die Erfahrung des eigenen Körpergefühls.
Gute-KiTa-TV begleitet die Kinder der Kita Fabido bei ihren Besuchen mit Tanzvermittler:Innen, Theatervermittler:innen und Künstler:innen. Es wird deutlich, dass Kunst und Kultur in der frühkindlichen Bildung ein Must-have und kein Nice-to-have ist.
[Intro: Impulse für gute KiTa – Gute-KiTa-TV]
[Einblendung: Mit allen Sinnen die Welt entdecken – Zu Gast beim Bündnis Kulturkitas Dortmund]
Die Kameraeinstellung zeigt die Skyline von Dortmund. Zu sehen ist dann das Gebäude der Fabido Kultur Kita Lange Straße, das mit bunten Farben angemalt ist. Es ist ein Eckgebäude und zu sehen ist dann der Name der Kita an der Hauswand.
[Einblendung: Sabine Neumann, Kita-Leiterin „Fabido“ Kita Lange Straße]
Sabine Neumann: „Wir sind hier in Dortmund, in der Fabido Kultur Kita Lange Straße und seit 2019 sind wir Teil des Netzwerks Kultur-Kitas.“
Die Kita-Mitarbeitenden gehen vor dem Kita-Gebäude mit den Kindern an der Hand über einen Zebrastreifen. Danach sieht man das für Dortmund bekannte „U-Gebäude“ der Stadt.
[Einblendung: Claudia Pellarin, stellv. Kita-Leiterin]
Claudia Pellarin: „Wir haben hier mehrere Angebote für die Kinder. Das heißt, dass zum Beispiel ein Tanztheater kommt oder das Theater. Oder wir gehen ins Museum und nehmen dort an einer Führung teil, wo dann auch gemalt wird mit einer Kunstpädagogin.“
Kita-Kinder gehen Hand in Hand mit Bilderrahmen in der anderen Hand durch die Tür eines Museums. Sie sitzen an einem großen, eckigen Tisch mit Erwachsenen und malen. Im Raum hängen auf Bindfäden selbstgemalte Bilder. Die Kameraeinstellung ist durch zwei auf der Leine hängende Bilder aufgenommen, deren Ränder man ebenfalls am Rand der Bildeinstellung findet. Die Naheinstellung filmt die Kinder, während sie etwas kleben, malen, lachen und gemeinsam am Tisch sitzen.
[Einblendung: Susanne Henning, Referentin Kulturbüro Stadt Dortmund]
Susanne Henning: „Wir unterstützen die Kitas darin, Räume zu eröffnen für Kreativität, an Fortbildungen teilzunehmen, Kooperationspartner zu finden im Bereich Kultur, um dort ganz praktische Erlebnisse mit den Kindern zu haben.“
Die Kinder im Museum und eine Museumsmitarbeiterin fotografieren gemeinsam mit einer Digitalkamera die mitgebrachten Bilderrahmen. Einer der Bilderrahmen wird von einem Mädchen vor die Linse der Kamera gehalten. Zu sehen ist der Bildschirm der Digitalkamera mit dem Bilderrahmen als Motiv. Die Museumsmitarbeiterin hält in der nächsten Einstellung mit den Kindern die Bilderrahmen vor eine Wand mit bunten Glasfenstern in einem Abstand von circa zwei Metern. Die Kinder sitzen, liegen oder stehen gerade von einer bläulich-schimmernden, runden, mit Mosaiksteinen besetzten Bank auf. Sie haben dabei die Bilderrahmen in der Hand, eine Erzieherin steht dahinter. Die Gruppe an Kinder geht in einen großen Raum des Museums. Sie haben weiterhin ihre Bilderrahmen in der Hand und schauen sich die Gemälde an den Wänden an. Ein Junge schaut durch seinen Rahmen in die Kamera und lacht. Der gleiche Junge steht in der nächsten Einstellung vor einer lebensechten Figur eines Mannes, der zur Ausstellung des Museums gehört. Er sieht aus wie ein Goldgräber. Eine Erzieherin steht neben dem Jungen und schaut sich den Mann ebenfalls an.
[Einblendung: Sabine Neumann, Kita-Leiterin „Fabido“ Kita Lange Straße]
Sabine Neumann: „Beim Kulturbüro in Dortmund gibt es ein Verzeichnis mit verschiedenen Künstlern, die uns zur Verfügung stehen. Wir können aber auch selbstständig auf Künstler zugehen, die dann mit uns gemeinsam arbeiten und Projekte entwickeln und die auch mit den Kindern durchführen.“
Vor einem Café sitzen drei Kinder auf einem Stuhl, einem Bobbycar und einem weiteren Fahrgerät. Zusammen mit ihnen auf einer Bank sitzen zwei Frauen, die jeweils eine Gitarre spielen.
Die Aufnahme zeigt eines der Mädchen, das ebenfalls eine Gitarre spielt. Zu sehen sind die beiden Künstlerinnen und das Mädchen mit Gitarre. In der nächsten Kameraeinstellung sieht man Kinder. Eines der Kinder hat ein Pinsel in der Hand und malt eine Holzfigur gelb an. Zwei weitere Kinder stehen vor einer Staffelei und malen mit Pinseln in der Hand Bilder mit Tusche. Sie stecken in der nächsten Einstellung ihre Pinsel in Farbtöpfe.
[Einblendung: Birgit Götz, Tanzvermittlerin]
Birgit Götz: „Der Wilde Wutz ist ein Tanztheater, eine Tanztheatergeschichte, die mit den Kindern zusammen entwickelt wird und sie ist ein Bausteinsystem aus verschiedenen Elementen, die die Kinder gemeinsam durchlaufen. Sie werden mit Tanz und Theater und verschiedenen Figuren erarbeitet. Ich erlebe, dass die Kinder sehr mutig werden. Ich erlebe, dass die Kinder sehr kreativ werden und dass die Kinder lernen, eigenständig, fantasievoll zu denken.
Viele Kinder nehmen Bewegungserfahrung, tänzerische Bewegungserfahrung, aber eben auch Theatererfahrungen mit. Sie nehmen mit, in einer Gruppe soziale Kompetenzen anzuwenden und zu erlernen. Das ist so umfassend und die Schwerpunkte liegen eigentlich bei jedem Kind einzeln. Für die einen ist es ein großer künstlerischer Input, für die anderen ist es ein sozialer Input oder ein kreativer Input.“
In einem hell erleuchteten Raum mit blauem Boden stehen Kinder im Kreis. Mit ihnen zwei Tanzvermittlerinnen, eine davon ist Birgit Götz. Sie hüpfen und rennen im Kreis. Zwei Jungs drehen ihre Arme ineinander und lachen dabei. Birgit Götz macht eine Figur vor, bei der sie beide Arme nach rechts und links streckt. Die eingeblendeten Kinder machen es ihr nach. In der nächsten Kameraeinstellung sieht man die beiden Tanzvermittlerinnen, wie sie die Arme ausstrecken und sich drehen. Auch das machen die Kinder ihnen nach. Ein Junge stützt sich auf seine Knie und lacht in die Kamera. Ein Mädchen läuft im Kreis und macht eine fliegende Bewegung nach. Die Kinder sitzen auf dem Boden und stehen langsam mit nach oben gestreckten Armen auf. Ein Mädchen zeigt einen selbstgebastelten Fisch aus Pappe mit zwei Federn in die Kamera. Birgit Götz macht wieder eine Figur vor: Dieses Mal eine schwimmende Bewegung. Die Kinder laufen in dem Raum mit der vorgemachten Figur hinter Birgit Götz her. Sie balancieren in der nächsten Einstellung auf einer umgedrehten Turnhallenbank. Die Kinder springen am Ende der Bank runter. In der nächsten Kameraeinstellung sieht man Birgit Götz, die zusammen mit ihrer Kollegin und den Kindern im Kreis sitzt, und miteinander sprechen. Alle Kinder und die beiden Tanzvermittlerinnen fassen sich an den Händen und laufen im Kreis.
[Einblendung: Martha Kleinhempel, Theatervermittlerin]
Martha Kleinhempel: „Heute haben wir uns verschiedene Inseln angeschaut: wie die aussehen können, welche Formen die haben und haben die selber versucht mit dem Körper nachzuformen. Wir sind dadurch in Bewegung gekommen und haben dann auch versucht, eigene Inseln aus unserem Körper auf Papier zu bringen, indem die Kinder sich auf das Papier gelegt haben, in verschiedenen Formen und sich gegenseitig umrandet haben.
In diesem zweiwöchigen Theaterprojekt spielen wir selber Theater und gestalten auch das Bühnenbild gemeinsam. Wir gehen auch ins Theater, schauen uns ein Theaterstück an und haben am Ende nach den vielen Proben auch eine Aufführung vor anderen Kindern oder vor den Eltern. Durch diese Kooperation, die wir mit der Fabido haben, ist es viel leichter, dass Projekte überhaupt stattfinden können in den Kitas, dass wir Informationen austauschen können, vernetzt sind und viel schneller konkreter und mit finanzieller Unterstützung Förderungen – eben Theaterprojekte – durchführen können in den Kitas direkt vor Ort.“
Martha Kleinhempel steht an einem Overheadprojektor. Vor ihr auf dem Boden sitzt eine Gruppe von Kita-Kindern. Die Kinder melden sich und möchten etwas sagen zu dem, was Martha Kleinhempel zeigt. Ein Junge steht auf und zeigt auf einen Flip-Chart-Aufsteller, auf dem Bild des Overheadprojektors zu sehen ist: eine Insel im Meer. Die Kinder sitzen auf Decken, stehen dann auf und bewegen sich. Sie und Martha Kleinhempel holen große Papierrollen heraus und rollen sie auf dem Boden aus. Ein Junge sitzt auf dem ausgerollten Papier auf dem Boden und ein anderer Junge zeichnet mit einem Stift um ihn herum die Form seines Körpers. Das gleiche macht ein Mädchen mit einem anderen Jungen, der auf dem Bauch auf dem Papier liegt. Ein Mädchen malt ihre eigene Körperform auf dem Papier mit Buntstiften aus. Viele Kinder sitzen nun auf dem Boden und malen ihre ausgebreiteten Papiere aus. Zwischendurch sieht man Martha Kleinhempel wie sie einem Jungen etwas erklärt. Ein Wachsmalstift liegt auf einem Tisch und im Hintergrund sieht man die Gruppe aus Kindern und Martha Kleinhempel miteinander arbeiten. Die Kamera fängt nun die selbst gemalten Inseln und die ausgemalten Papiere auf dem Boden ein, die sich die Gruppe anschaut. Zu sehen sind immer noch die Kinder auf den Papieren, wie sie ihre eigenen Inseln beziehungsweise Körperformen ausmalen. Martha Kleinhempel ist in der nächsten Kameraeinstellung im Austausch mit ihrer Kollegin in einem hell erleuchteten Raum, wo vorher die Kinder gemalt haben.
Birgit Götz, Tanzvermittlerin: „Es gibt eine Fortbildung für Mitarbeitende. Durch diese Fortbildung wird quasi in der Einrichtung der Grundstein gelegt. Es braucht also auch immer ein Team, welches ein Gesamtverständnis für diesen Bereich der kulturellen Bildung hat. Das heißt, die Mitarbeitenden, die diese Fortbildung belegen, wissen um die Mechanismen und sie wissen um diesen kreativen Input und können den dann einfach auch selbstständig in der Einrichtung weiter fortsetzen. Das ist total sinnstiftend.“
Claudia Pellarin, Birgit Götz und eine weitere Kollegin sitzen auf dem Boden und unterhalten sich gestikulierend.
[Einblendung: Birgit Götz, Tanzvermittlerin]
[Einblendung: Sabine Neumann, Kita-Leiterin „Fabido“ Kita Lange Straße]
Sabine Neumann: „Uns ist es wichtig, dass alle Kinder die Möglichkeit haben, Kunst und Kultur kennen zu lernen. Und die Möglichkeit haben, das auch auszuprobieren - auch die Kinder, die in ihrem familiären Umfeld nicht die Möglichkeit dafür haben.“
Eine Kinderhand kleckst bunte Farbe auf eine große, schwarze Pappe. Zu sehen sind weitere Kinder, die auf der großen, ausgebreiteten schwarzen Pappe gelbe und blaue Farbkleckse und -linien kreieren. Ein Künstler steht bei den Kindern und schaut sich mit ihnen gemeinsam das an, was sie gemalt haben. Er trägt eine Cappy mit der ukrainischen Flagge auf dem Kopf.
[Einblendung: Claudia Pellarin, stellv. Kita-Leiterin]
Claudia Pellarin: „Kunst- und Kultur-Kita zu sein ist essenziell, denn die Kinder lernen durch Kunst und Kultur viel mehr, als sie sonst lernen können. Das ist noch das I-Tüpfelchen, welches obendrauf ist, was noch für die Entwicklung sehr wichtig ist – zusätzlich zu Sprach-Kitas und allem anderen, was man sonst noch macht. Kinder können riesige Entwicklungssprünge machen, wenn sie dabei mitmachen.“
Ein Junge setzt sich eine Taucherbrille auf. Gemeinsam mit einem anderen Jungen hämmert er mit einem Hammer auf einem Stein. Sie und weitere Kinder sitzen im Freien. Die Kameraeinstellung zeigt nun eine Rückblende der Kinder im Museum, die ihre Bilderrahmen hochhalten und fotografieren. Mit dabei ist auch die Museumsmitarbeiterin. Ein Mädchen hält sich ihren Bilderrahmen vor das Gesicht, zeigt ihn in die Kamera und lacht. Nun ist wieder der Raum mit Birgit Götz und der tanzenden Kindergruppe vom Wilden Wutz zu sehen. Ein Junge in einem gestreiften Pullover lacht als Abschlusseinstellung in die Kamera.
[Outro: Impulse für gute KiTa – „Impulse für gute KiTa“ ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. – www.kita-impulse.de – Ein Film von Jakob Erlenmeyer und Nikolaus Götz – Gefördert vom Logo Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Logo Deutsche Kinder- und Jugendstiftung]