Gleicher Zugang zu Kindertagesbetreuung

Chancengerechtigkeit beginnt in der Kita. In der Kindertagesbetreuung werden Kinder altersgemäß gefördert und lernen vieles, was sie für ihren weiteren Lebens- und Bildungsweg benötigen. Die frühkindliche Bildung ist daher besonders für sozial benachteiligte Kinder wichtig, um ihnen gleiche Startchancen zu ermöglichen. Untersuchungen zeigen jedoch, dass Kinder aus Familien, in denen Eltern einen geringen Bildungsabschluss haben oder erwerbslos sind, Kinderbetreuungsangebote seltener in Anspruch nehmen. Das gilt auch für Kinder mit Migrations- oder Fluchthintergrund. Wie alle Kinder haben Kinder mit Fluchthintergrund ab dem vollendeten ersten Lebensjahr einen Rechtsanspruch auf Bildung, Erziehung und Betreuung in einer Kita oder in der Kindertagespflege. Hürden sind oft fehlende Informationen über das System der Kindertagesbetreuung, aber auch ein Mangel an Betreuungsplätzen, die den Bedürfnissen der Familien entsprechen. Der Bund unterstützt die Länder dabei, den Zugang zur Kindertagesbetreuung zu verbessern.

Mit dem Bundesprogramm „Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung“ förderte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) von 2017 bis 2022 Angebote, um Familien auf dem Weg in die Kindertagesbetreuung zu begleiten und zu unterstützen. Viele Informationsangebote und Netzwerke daraus wurden verstetigt. Die Erfahrungen aus dem Programm wurden in der Broschüre Empfehlungen für den Einstieg in die Kindertagesbetreuung gesammelt.

Jedes Kind soll die Möglichkeit haben, eine Kita oder Kindertagespflegestelle zu besuchen. Der Bund unterstützt die Länder daher mit massiven Finanzhilfen beim bedarfsgerechten Ausbau der Betreuungsplätze. Gleichzeitig investiert er mit dem Kita-Qualitätsgesetz in die Qualität und in ein bedarfsgerechtes Angebot in der frühkindlichen Bildung. Dazu gehören zum Beispiel erweiterte Kita-Öffnungszeiten oder ein besserer Fachkraft-Kind-Schlüssel.

Kinder mit Fluchthintergrund profitieren besonders von der Bildung, Erziehung und Betreuung in einer Kita oder Kindertagespflegestelle. Der strukturierte Alltag und die kindgerechte Umgebung helfen Kindern dabei, sich sicher zu fühlen. Außerdem bieten Kinderbetreuungsangebote beste Voraussetzungen dafür, dass die Kinder schnell die deutsche Sprache lernen und Kontakte zu Gleichaltrigen knüpfen.

Die pädagogischen Fachkräfte übernehmen in dem Prozess eine wichtige und oft herausfordernde Aufgabe. Der Beitrag Willkommen in der Kindertagesbetreuung gibt ihnen Hilfestellung für die ersten Schritte. Außerdem gibt es bereits viele gute Beispiele, wie die Integration von Kindern mit Fluchthintergrund gelingt.

Eltern, die einen Integrationskurs besuchen, aber noch keinen Betreuungsplatz in einer Kita oder Kindertagespflege haben, können Unterstützung durch das Bundesprogramm Integrationskurs mit Kind erhalten.

Broschüre: Empfehlungen für den Einstieg in die Kindertagesbetreuung

Kita-Ausbau: Gesetze und Investitionsprogramme

Kita-Qualitätsgesetz

Online-Portal Frühe Chancen: Integration und Inklusion auf einen Blick

Praxisblitzlichter: Integration von geflüchteten Kindern in der Kindertagesbetreuung

Wegweiser für geflüchtete Familien: Kindertagesbetreuung in Deutschland (Deutsch und Ukrainisch)