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Welttag der sozialen Gerechtigkeit: Gleiche Startchancen durch frühkindliche Bildung

Ungleichheiten beginnen oft schon in den ersten Lebensjahren. So haben Kinder aus benachteiligten Familien häufiger schlechtere Startbedingungen, was sich negativ auf ihre Bildungs- und Entwicklungschancen auswirken kann. Der Welttag der sozialen Gerechtigkeit am 20. Februar rückt das Thema Chancengerechtigkeit in den Fokus – insbesondere für die Jüngsten in unserer Gesellschaft. Frühkindliche Bildung leistet einen wichtigen Beitrag zu mehr Chancengerechtigkeit. Indem wir allen Kindern Zugang zu hochwertiger frühkindlicher Bildung ermöglichen, schaffen wir die Grundlage für eine Zukunft, in der jeder Mensch sein volles Potenzial entfalten kann. Dies ermöglicht gleiche Entwicklungschancen für Kinder, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, kultureller oder ethnischer Zugehörigkeit sowie dem sozialen Status der Familie. 

Initiativen des Bundes für mehr soziale Gerechtigkeit im Kinderalter

Um allen Kindern gerechte Startchancen zu ermöglichen, wurden auf Bundesebene verschiedene Programme und Gesetze umgesetzt, die die Qualität frühkindlicher Bildung erhöhen.

Der Nationale Aktionsplan (NAP) „Neue Chancen für Kinder in Deutschland“ soll bis zum Jahr 2030 hochwertige Zugänge in den Bereichen Bildung, Betreuung, Gesundheit, Ernährung und Wohnraum für armutsgefährdete Kinder und Jugendliche schaffen. Deutschland setzt damit die Ratsempfehlung zur Kindergarantie der Europäischen Union um. Zur Umsetzung des Aktionsplans wird alle zwei Jahre ein Fortschrittsbericht erstellt. In der Stellungnahme zum ersten Fortschrittsbericht bekräftigt die Bundesregierung den Einsatz für Chancengerechtigkeit für Kinder und Jugendliche und betont das Anliegen, von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffenen Kindern und Jugendlichen ein gerechtes Aufwachsen zu ermöglichen. 

Mit dem Gesetz zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen (Kinder- und Jugendstärkungsgesetz - KJSG) sollen die Lebensumstände von Kindern und Jugendlichen verbessert werden, die sozial benachteiligt sind oder unter belastenden Lebensbedingungen aufwachsen. 

Mit dem KiTa-Qualitätsgesetz unterstützt der Bund die Länder in den Jahren 2023 bis 2026 mit insgesamt rund acht Milliarden Euro bei Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Verbesserung der Teilhabe in der Kindertagesbetreuung. Das KiTa-Qualitätsgesetz zielt darauf ab, die Qualität der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung in Deutschland zu verbessern. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die von Bund und Ländern im Rahmen dieses Gesetzes gemeinsam verfolgt wird, um Chancengleichheit für alle Kinder zu fördern. Das Gesetz wurde zum 1. Januar 2025 inhaltlich weiterentwickelt. Grundlage bildeten die Ergebnisse der Evaluation zum Gesetz und die Empfehlungen der Arbeitsgruppe „Frühe Bildung“ für bundesweite Qualitätsstandards in der Kindertagesbetreuung. 

Soziale Gerechtigkeit im Kita-Alltag leben 

Das Bewusstsein für unterschiedliche Formen von Ungerechtigkeiten und potenzieller Diskriminierung in der frühkindlichen Bildung kann ein erster Schritt sein, diese abzubauen oder ganz zu meiden. Durch eine vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung in der Kita und Kindertagespflege können Barrieren identifiziert und überwunden werden, dies bildet die Grundlage einer inklusiven Pädagogik. Dabei umfasst inklusive Pädagogik nicht nur die Arbeit mit den Kindern, sondern auch die Zusammenarbeit im Team. Damit inklusive Pädagogik gelingen kann, muss das Kita-Team eine gemeinsame, konsequente Haltung entwickeln und diese ständig reflektieren. Wie das gelingen kann, zeigt das Experteninterview mit Prof. Dr. Timm Albers, Professor für inklusive Pädagogik an der Universität Paderborn. Praxismaterialen zur vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung werden auch durch die Fachstelle Kinderwelten bereitgestellt.

In der Kita und Kindertagespflegestelle kann der Aktionstag Anlass sein, um mit Kindern über Gerechtigkeit und Gleichheit zu sprechen. Dazu eignet sich das Thema Kinderrechte. Durch spielerische Anleitung und Methoden können durch Demokratie- und Kinderrechtebildung pädagogische Fachkräfte den Kita-Alltag nutzen, um Kindern ihre Rechte erlebbar zu machen und gemeinsam Beteiligungsmöglichkeiten auszuprobieren.

Der Welttag der sozialen Gerechtigkeit 

Der Welttag der sozialen Gerechtigkeit wurde 2009 von den Vereinten Nationen ausgerufen, um auf die soziale Ungerechtigkeit weltweit aufmerksam zu machen. Der Aktionstag zielt darauf ab, Ungleichheiten abzubauen, soziale Ausgrenzung zu bekämpfen und die soziale und politische Teilhabe aller Menschen zu fördern. Themen wie Bildung, Beschäftigung, Einkommensverteilung, Armut, Geschlechtergerechtigkeit und soziale Teilhabe stehen im Mittelpunkt der Diskussionen und Aktionen, die an diesem Tag weltweit stattfinden.

 

Weitere Informationen

Informationsseite „Kindertagesbetreuung schafft Chancengleichheit“

Informationen zum Nationalen Aktionsplan „Neue Chancen für Kinder in Deutschland“

Gesetz zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen

Hintergrundinformationen zum KiTa-Qualitätsgesetz auf der Seite des BMFSFJ 

Themenseite „Integration und Inklusion“

Experteninterview mit Prof. Dr. Timm Albers zum Thema inklusive Pädagogik

Fachstelle Kinderwelten
 

 

Drei Kinder sitzen nebeneinander und lachen