Das KiTa-Qualitätsgesetz

Der Bund unterstützt die Länder seit 2019 mit zusätzlichen Mitteln bei Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung und Verbesserung der Teilhabe in der Kindertagesbetreuung. Damit leistet der Bund einen Beitrag zur Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse für das Aufwachsen im Bundesgebiet.

Mit dem KiTa-Qualitätsgesetz stellte der Bund den Ländern in den Jahren 2023 und 2024 insgesamt rund vier Milliarden Euro für die Weiterentwicklung der Qualität und die Verbesserung der Teilhabe in der Kindertagesbetreuung zur Verfügung. Dabei mussten die Mittel überwiegend in Handlungsfelder investiert werden, die für die Weiterentwicklung der Qualität besonders wichtig sind, u. a. die Gewinnung von Fachkräften, die Stärkung von Kita-Leitungen oder die Qualifikation von Kindertagespflegepersonen.

Mit dem Dritten Gesetz zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung wird das KiTa-Qualitätsgesetz in 2025 und 2026 fortgesetzt und inhaltlich weiterentwickelt. Mit dem Gesetz werden in 2025 und 2026 weitere vier Milliarden Euro für Maßnahmen der Länder bereitgestellt. Die zentrale Neuerung ist, dass die Bundesmittel nach Ablauf einer Übergangsfrist nur noch in die vorrangigen Handlungsfelder fließen, die für die Qualitätsentwicklung von besonderer Bedeutung sind und in denen langfristig bundesweite Standards angestrebt werden:

Bedarfsgerechtes Angebot

Kinderbetreuung sollte zum Alltag von Familien passen - auch dann, wenn Eltern beispielsweise in Schichtdiensten arbeiten. Im Handlungsfeld „Bedarfsgerechtes Angebot“ kann die Betreuung besser auf die Bedürfnisse und Wünsche von Familien abgestimmt werden, zum Beispiel, indem Kitas erweiterte Öffnungszeiten anbieten.

Fachkraft-Kind-Schlüssel

Mehr Zeit für jedes Kind bedeutet: mehr Zuhören, mehr Spielen, mehr Fördern. Dafür sorgen Maßnahmen im Handlungsfeld „Fachkraft-Kind-Schlüssel“. Denn der Betreuungsschlüssel ist die entscheidende Stellschraube, damit ausreichend Zeit für die Bedürfnisse von Kindern und Fachkräften bleibt.

Gewinnung und Sicherung von qualifizierten Fachkräften

Kitas sind Arbeitsplätze mit Zukunft, für die kompetente und engagierte Fachkräfte gebraucht werden. Sie sind entscheidend für gute Qualität. Während der Berufswahl und Ausbildung sowie im Praxisalltag sollten (zukünftige) Fachkräfte eine professionelle Begleitung erhalten und Wertschätzung erfahren.

Starke Leitung

Eine starke Leitung ist die Schlüsselperson in der Kita. Sie organisiert die pädagogische Arbeit, begleitet das Team, ist Ansprechperson für Familien und Partner im Sozialraum - und leistet so einen wichtigen Beitrag für die Qualitätsentwicklung. Für diese wichtigen Aufgaben brauchen Kitaleiterinnen und Kitaleiter eine gute Ausbildung, Möglichkeiten zur Weiterbildung und genügend Zeit im Arbeitsalltag.

Maßnahmen zur kindlichen Entwicklung, Gesundheit, Ernährung und Bewegung

Wenn Gesundes auf den Tisch kommt und viel Zeit und Platz zum Toben ist, lernen und erfahren Kinder, was ihnen gut tut. Mit diesem Handlungsfeld wird ausgewogene Ernährung, Bewegungsförderung und Gesundheitsbildung in Kitas unterstützt.

Sprachliche Bildung

Fragen, Erklären, Erzählen - Sprache ist nicht nur der Schlüssel zur Bildung, mit ihr beginnen auch Freundschaften. Kinder sollten im gesamten Kita-Alltag Sprache erleben und entdecken können. Das unterstützen Maßnahmen aus dem Handlungsfeld „Sprachliche Bildung“.

Stärkung der Kindertagespflege

Die Kindertagespflege bietet gerade für die Kleinsten einen Ort der Geborgenheit und für ihre Eltern einen verlässlichen Rahmen im Alltag. Damit Tagesmütter und Tagesväter ihre Arbeit gut ausüben können, zielt das Handlungsfeld „Stärkung der Kindertagespflege“ auf eine professionelle Qualifizierung und bessere Arbeitsbedingungen für Tagesmütter und Tagesväter ab.

Darüber hinaus sind die Handlungsfelder „Gewinnung und Sicherung von Fachkräften“ und „sprachliche Bildung“ künftig für die Länder verpflichtend.

Die Weiterentwicklung des KiTa-Qualitätsgesetzes basiert auf den Ergebnissen des begleitenden Monitorings und der Evaluation sowie den Empfehlungen der AG Frühe Bildung für bundesweite Qualitätsstandards vom März 2024. Diese wurden in dem Bericht „Gutes Aufwachsen und Chancengerechtigkeit für alle Kinder in Deutschland. Kompendium für hohe Qualtität in der frühen Bildung” festgehalten. Ziel ist es, die Qualität der Kindertagesbetreuung zu verbessern, bestehende Unterschiede anzugleichen und so bundesweite Qualitätsstandards vorzubereiten.

Die Ziele des KiTa-Qualitätsgesetzes

Durch frühe Bildung und gute Betreuung soll mehr Chancengerechtigkeit geschaffen werden. Kinder müssen überall im Land gute und vergleichbare Bedingungen zum Aufwachsen vorfinden. Sie sollen ihre Fähigkeiten und Talente entfalten und weiterentwickeln können – das gelingt am besten mit guter, früher Bildung.

Bundesweit soll die Betreuungsqualität nachhaltig gesteigert werden. Mit dem KiTa-Qualitätsgesetz sollen qualitativ hochwertige Angebote der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung weiter gestärkt werden.

Monitoring zum KiTa-Qualitätsgesetz – Entwicklungen in den sieben vorrangingen Handlungsfeldern

Das begleitende Monitoring zur Umsetzung des KiTa-Qualitätsgesetzes beschreibt sowohl bundesweit als auch länderspezifisch den Stand und die Entwicklungen bei der Qualität und der Teilhabe in der Kindertagesbetreuung. Fortschritte und weitere Bedarfe für mehr Qualität und Teilhabe werden seit Inkrafttreten des KiQuTG im Jahr 2019 dadurch sichtbar. Innerhalb des Monitorings wird auf die Daten der amtlichen Statistik sowie auf Befragungsdaten des Forschungsprojektes ERiK und der DJI-Kinderbetreuungsstudie (KiBS) zurückgegriffen.

Zentrale Ergebnisse zum Stand 2023 und die Veränderungen im Vergleich zu 2022 in den sieben Handlungsfeldern des weiterentwickelten KiTa-Qualitätsgesetzes gibt es hier.