Prävention und Gesundheitsförderung von Fachkräften

Prävention und Gesundheitsförderung von Fachkräften

Fachkräfte fördern die Entwicklung und das gesundheitliche Wohlbefinden von Kindern im Kita-Alltag auf vielfältige Weise. Gleichzeitig sind sie selbst eine wichtige Zielgruppe der Gesundheitsförderung, da die Arbeit mit Kindern zahlreiche Herausforderungen und gesundheitliche Belastungen mit sich bringen kann. Neben erkrankten Kindern können das zum Beispiel ein hoher Geräuschpegel, körperliche Anstrengungen und eine zunehmende Arbeitsdichte sein.

Neben körperlichen Belastungen, die den Bewegungsapparat betreffen, zum Beispiel durch ständiges Heben, Bücken und Tragen, zeigen Studien, dass auch psychische Belastungen bei pädagogischen Fachkräften zunehmen. Diese ergeben sich unter anderem durch immer umfangreichere Aufgaben im organisatorischen und strukturellen Bereich der Kindertagesbetreuung, wie vermehrte Dokumentation, Zeitdruck und Fachkräftemangel (vgl. u. a. Viernickel, S./Voss, A./Mauz, E. (2017): Arbeitsplatz Kita). 

Deshalb ist es wichtig, dass neben gesundheitsförderlichen Faktoren in der Kita, wie Lärmschutz oder ergonomischen Stühlen, auch gute Arbeits- und Rahmenbedingungen in den Einrichtungen gewährleistet werden. Darunter fallen unter anderem flexible Arbeitszeitmodelle oder eine wertschätzende Unternehmenskultur. Damit dies gelingen kann, sollten sich Kitas als „lernende Organisationen“ begreifen, die Gesundheitsförderung konzeptionell und in allen regelmäßig wiederkehrenden Routinen und Bildungsangeboten fest etablieren.

Informationsmaterialien für Einrichtungen und Träger

Um Präventionsangebote und Gesundheitsförderung als integrativen Teil von Kitas zu stärken, können Träger und Einrichtungen auf bereits bestehende Informationsmaterialien zurückgreifen. Die Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) stellt den Wegweiser Weiterbildung „Gesundheitsförderung in Kitas“ bereit. Der Wegweiser beschreibt zentrale Handlungsanforderungen an frühpädagogische Fach- und Leitungskräfte für die Gestaltung von Gesundheitsförderung und -bildung. Exemplarisch wird aufgezeigt, wie Kompetenzen durch (Online-)Weiterbildungen vertieft werden können.

Auch die Unfallkasse Nordrhein-Westfalen (UK NRW) und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) stellen Handreichungen und Informationsmaterialien zur Gesundheitsförderung in Kitas bereit. Mit der Studie „Gesundheit am Arbeitsplatz Kita“ arbeitete die UK NRW Eckpunkte für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement für Kindertageseinrichtungen heraus. Für jeden der Eckpunkte werden Vorschläge für konkrete Maßnahmen auf verschiedenen Interventionsebenen beschrieben: „Politik und Gesellschaft“, „Kita-Träger“, „Kita-Leitung“ und „pädagogische Fachkraft“. 

Die Publikation „Gute gesunde Kita“, ebenfalls von der UK NRW, bereitet das Thema „Gesundheit“ als Konzept theoretisch und empirisch auf.  Es werden insgesamt 40 Qualitätsbereiche beschrieben, die die Basis für eine gute gesunde Kita bilden. Das Konzept zeigt auf, wie sich Kitas anhand dieser Qualitätsbereiche auf den Weg machen können, um einen systematischen Qualitätsentwicklungsprozess hin zu einer guten gesunden Kita initiieren und verstetigen zu können.

Die Deutsche Gesetzliche Unfallsversicherung (DGUV) bereitet in einer Handreichung „Branche Kindertageseinrichtung“ übersichtlich Grundlagen für die Sicherheit und Gesundheit in Kindertageseinrichtungen auf. Neben rechtlichen Grundlagen werden mögliche Gefährdungen in Kitas sowie Maßnahmen, wie diesen begegnet werden kann, aufgezeigt. Neben Maßnahmen, die sich auf den Gesundheitsschutz von Kindern beziehen, werden auch Fachkräfte und deren Risiken in den Blick genommen.