Sprachschatzkiste

Birte Kruse ist zusätzliche Fachkraft im Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ im Kinder- und Familienzentrum Zeppelinstraße in Bremen. Durch Corona-Beschränkungen konnte sie ihre Sprachförderangebote nicht mehr wie gewohnt in den Gruppen anbieten. Daher fragte sie sich, wie sie die Fachkräfte anderweitig unterstützen könnte.

So kam ihr die Idee, eine Sprachschatzkiste an einem für alle zugänglichen Ort aufzustellen. In die Sprachschatzkiste füllte Birte Kruse verschiedene Spiele und Anleitungen zur Sprachförderung: Zum Beispiel Reim- und Bewegungsspiele, aber auch neuere Medien, wie z. B. Aufnahmegeräte, mit denen die Kinder sich selbst aufnehmen können und so einen neuen Bezug zum Sprechen aufbauen. So muss nicht jede Fachkraft für sich überlegen, welche Materialien zur Sprachförderung eingesetzt werden könnten, sondern alle können sich an dem Fundus aus der Sprachschatzkiste bedienen. Die Fachkräfte können entweder die ganze Kiste mit in die Gruppen nehmen oder sich einzelne Spiele für einen Tag ausleihen. Auch die Kinder haben Zugriff auf die Kiste und können mitentscheiden, womit sie gerne spielen möchten. 

„Gerade in diesen belasteten Zeiten ist es besonders wichtig, niedrigschwellig neue Impulse für die Fachkräfte anzubieten. Angebote, die keinen hohen neuen Aufwand bedeuten, aber eine ganz große Wirkung und einen spürbaren Mehrwert haben – gerade auch im Bereich der Sprachförderung.“

Birte Kruse, zusätzliche Fachkraft im Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ im Kinder- und Familienzentrum Zeppelinstraße in Bremen

Nicht zu viel in die Kiste packen

Damit die Fachkräfte die Sprachschatzkiste gerne nutzen, sollte diese nicht zu voll sein und regelmäßig mit neuen Spielen befüllt werden: Welche Jahreszeit haben wir gerade? Was beschäftigt die Kinder? Worüber wird gerade viel gesprochen? Besonders oft genutzte Spiele können auch in mehrfacher Ausführung für jede Gruppe zur Verfügung gestellt werden.

Realistisch bleiben und Hemmungen abbauen

Manchmal kommt der Alltag dazwischen und die Fachkräfte kommen nicht dazu, die Sprachschatzkiste regelmäßig zu nutzen. Manche Fachkräfte stehen neuen Spielen vielleicht auch zurückhaltend gegenüber und setzen diese ohne Anleitung der Fachkraft „Sprach-Kitas“ nicht direkt um. Hier zahlt es sich aus, geduldig zu sein und sich über kleine Schritte zu freuen.