Fenstergespräche

Das Mütterzentrum Beckum nimmt am Bundesprogramm „ProKindertagespflege: Wo Bildung für die Kleinsten beginnt“ teil. Als Leiterin der Koordinierungsstelle ist es Brigitte Bublies-Tielker dabei besonders wichtig, eng mit den Kindertagespflegepersonen zusammenzuarbeiten und sich regelmäßig auszutauschen. Unter anderem bietet das Mütterzentrum Beckum einen Stammtisch für Kindertagespflegepersonen an, bei dem sich diese in lockerer Atmosphäre über die Kindertagespflege, aber auch privat austauschen können. Seit persönliche Treffen und Gespräche durch die coronabedingten Kontaktbeschränkungen nur erschwert möglich sind, versuchte die Fachberatung dies zunächst durch Telefonate und über virtuelle Formate mit den Kindertagespflegepersonen abzufangen. Ein persönliches Gespräch konnte dies jedoch nicht ersetzen.

Schnell kam daher in der Fachberatung die Idee auf, zusätzlich Fenstergespräche anzubieten: Einfach das Bürofenster öffnen und mit sicherem Abstand, aber dennoch persönlich mit Kindertagespflegepersonen ins Gespräch kommen. Das Büro der Fachberatung ist günstig zu einer Straße gelegen, an der viele Kindertagespflegepersonen aus dem Stadtteil beim Spazieren oder Einkaufen ohnehin vorbeikommen. Eine Anmeldung für ein Fenstergespräch ist nicht erforderlich. Wenn das Büro der Fachberatung besetzt ist, ist grundsätzlich auch ein Fenstergespräch möglich. Unkompliziert können die Kindertagespflegepersonen einen kurzen Stop einlegen und sich mit der Fachberatung am Fenster austauschen. Dabei muss es gar keinen konkreten Anlass geben. Es steht bewusst keine Beratung im Vordergrund. Oft sind es lockere Gespräche. Das Fenstergespräch bietet einen niedrigschwelligen Aufhänger, um in Kontakt zu treten. Sollte sich doch ein Beratungsbedarf herausstellen, kann auch die Tür geöffnet werden.

„Ob es um ein konkretes Thema aus der Kindertagespflege geht oder auch einfach nur über den Karneval geredet wird, der persönliche Austausch und zusammen Lachen ist wichtig, besonders in dieser Zeit. Es gibt mehr Redebedarf als sonst und gleichzeitig weniger persönliche Kontakte. Mit den Fenstergesprächen wollen wir signalisieren, dass wir weiterhin erreichbar sind und ein offenes Ohr haben. Unsere Tür, bzw. unser Fenster, steht immer offen. Wir sind erreichbar, sehen die Kindertagespflegepersonen und nehmen ihre Bedarfe wahr. Wichtig sind oft auch die non-verbalen Signale, die zeigen, wie es den Kindertagespflegepersonen wirklich geht und die man über das Telefon nicht wahrnehmen kann.“

Brigitte Bublies-Tielker, Koordinierungsstelle im Bundesproramm „ProKindertagespflege“ in Beckum

Fenstergespräche bewerben

Damit die Kindertagespflegepersonen schnell von der Möglichkeit des Fenstergesprächs erfahren, sollte das Angebot entsprechend beworben werden. In Beckum hat die Fachberatung die regionale Presse einbezogen und die Kindertagespflegepersonen zudem über einen E-Mail-Verteiler über das Angebot informiert.

Lockerheit

Die Fenstergespräche in Beckum sind bewusst nicht als Beratungsangebot angesetzt, für die es einen konkreten Anlass oder sogar einen Termin braucht. Im Vordergrund stehen der lockere Austausch und gemeinsames Lachen. Stellt sich doch ein Beratungsbedarf heraus, kann auf diesen je nach Fall entweder unmittelbar oder in einem separaten Termin eingegangen werden.