Eine Online-Plattform als Brücke zwischen Kita und Zuhause

Als die Kita „Fröbelchen“ Mitte März aufgrund der Corona-Pandemie schließen musste, hat das Team des Integrationskindergartens nach Wegen gesucht, um mit den Kindern und ihren Familien in Kontakt zu bleiben. Den Fachkräften kam die Idee einer Online-Plattform, die den längerfristigen Austausch mit Eltern und Kindern sicherstellen sollte. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellten auf der Plattform wöchentlich verschiedene Materialien zu Verfügung, die Eltern mit ihren Kindern zuhause ausprobieren können. Sie stellten beispielsweise Videos, Literatur und Beschäftigungsmaterialien online. Zu Ostern gab es Bastelanleitungen, Back- und Kochrezepte. Insbesondere Fachkräfte, die der Risikogruppe angehören und nicht in der Kita mitwirken konnten, haben hier einen großen Beitrag geleistet. Sie aktualisierten und pflegten E-Mailadressen ein und leiteten Eltern bei der Anmeldung zur Online-Plattform an.

Die größte Herausforderung zeigte sich darin, die Kinder und Eltern mit geringen Deutschsprachkenntnissen zu erreichen. Da die meisten Materialien auf der Online-Plattform nur auf Deutsch verfügbar waren, wurde der Fokus nun verstärkt auf Bilder und Videos gerichtet. So haben die pädagogischen Fachkräfte regelmäßig ein Puppentheater auf Video aufgenommen, es geschnitten und online gestellt – das war ein Riesenerfolg! Die Kinder haben sich jeden Abend ein Theaterstück von ihrer Erzieherin oder ihrem Erzieher angeschaut. Später wurden die Stücke gemeinsam mit den Kindern in der Notbetreuung gestaltet, sodass auch die Kinder voneinander hören und sehen konnten. Und weil das Puppentheater bei den Kindern so gut ankam, fanden sich schnell weitere Ideen, um die Kinder zu Hause am Kita-Alltag teilhaben lassen zu können. Die Fachkräfte filmten sich gegenseitig beim Vorlesen von Büchern und Kamishibai-Geschichten. Als das Kita-Team dann Zuwachs bekam und der Hund Happy eingewöhnt werden sollte, hat das Fachkräfteteam kurzerhand ein Hörspiel entwickelt, in dem Happy regelmäßig von seinen neuen Erfahrungen in der Kita zu Corona-Zeiten berichtet.

„Wir hatten großen Respekt vor dem Neustart und hatten Sorge, wie sich die Kinder jetzt verhalten werden. Wir vermuteten, dass die Kinder wieder neu eingewöhnt werden müssen, aber der erste Tag war so ruhig und entspannt - die Kinder waren einfach glücklich, wieder da zu sein. Ich denke, die vielen Angebote auf der Online-Plattform und der enge Kontakt zu den Kindern trotz dieser schwierigen Zeit haben die Eingewöhnung sehr erleichtert. Die Einrichtung der Online-Plattform war eine Herausforderung, aber rückwirkend betrachtet sind wir richtig stolz!“

Claudia Renner, Einrichtungsleiterin des FRÖBEL-Integrationskindergarten „Fröbelchen“

Das Einrichten einer Online-Plattform

Wenn Kitas eine Online-Plattform für Eltern einrichten möchten, laden sie die Familien per E-Mail dazu ein. Zunächst müssen sie deshalb die E-Mail-Adressen der Eltern einholen oder aktualisieren. Dabei ist zu bedenken, dass bei getrenntlebenden Eltern zwei E-Mail-Adressen pro Kind eingepflegt werden müssen.

Zuarbeit aus dem Homeoffice

Die Zuarbeit von Fachkräften im Homeoffice hat sich bei der Einrichtung der Online-Plattform bewährt und einen großen Beitrag zu dessen Gelingen geleistet. Insbesondere bei größeren Einrichtungen müssen viele E-Mailadressen aufbereitet, Einladungen versendet und Familien bei der Anmeldung unterstützt werden.