Bund-Länder-Initiative „Transfer von Sprachbildung, Lese- und Schreibförderung“ (BiSS-Transfer)

Von 2020 bis 2025 fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zusammen mit den Ländern die Initiative „Transfer von Sprachbildung, Lese- und Schreibförderung“ (BiSS-Transfer).

Von der Forschung in die Praxis

Ziel von „BiSS-Transfer“ ist es, bundesweit in rund 2.700 allgemeinbildenden Schulen und Kitas Konzepte zu Sprachbildung, Lese- und Schreibförderung umzusetzen und zu begleiten. Parallel dazu werden Forschungsprojekte gefördert, welche Diagnostik- und Fördermaßnahmen untersuchen. Im Vordergrund steht der Transfer von Konzepten zur sprachlichen Bildung in die Praxis. Im Fokus stehen insbesondere die Themen Leseförderung, Schreibförderung, sprachsensibler Fachunterricht und Deutsch als Zweitsprache als Teil von Schul- und Unterrichtsentwicklung. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Sprachförderung von Kindern am Übergang von der Kita in die Grundschule.

Hierzu schließen sich zehn bis 30 Schulen zu lokalen Netzwerken (Verbünden) zusammen. Innerhalb dieser Verbünde arbeiten Lehrkräfte schulübergreifend daran, ein Konzept zur Sprachbildung in den beteiligten Schulen umzusetzen. Für den Schwerpunkt Sprachförderung am Übergang von der Kita in die Grundschule werden Kitas eingebunden. Wissenschaftlichen Einrichtungen sowie Landesinstitute und Qualitätseinrichtungen der Länder begleiten die Einrichtungen. So werden in „BiSS-Transfer“ entwickelte Fortbildungskonzepte dauerhaft in Fortbildungsangebote für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte integriert. Durch ein wissenschaftliches Trägerkonsortium werden Unterstützungsangebote, wie beispielsweise eine Tool-Datenbank und Vernetzungsangebote, bereitgestellt.

Das Vorgängerprogramm: „Bildung durch Sprache und Schrift“ (BiSS)

„BiSS-Transfer“ knüpft an die Erfahrungen aus der Bund-Länder-Initiative „Bildung durch Sprache und Schrift“ (BiSS) an. Das Vorgängerprogramm wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder (KMK) sowie der Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) initiiert. „BiSS“ startete 2013 und endete Anfang 2020.

Mehr als 600 Schulen und Kitas schlossen sich zu über 100 Verbünden zusammen. 30 davon waren im Bereich der Kindertagesbetreuung tätig. Die Verbünde entwickelten zum einen gemeinsam Konzepte und Maßnahmen zur Sprachförderung, -diagnostik und Leseförderung weiter. Zum anderen förderte „BiSS“ Evaluations- und Entwicklungsvorhaben zur wissenschaftlichen Untersuchung und Weiterentwicklung der Maßnahmen. Vier Evaluationen und ein Entwicklungsprojekt waren im Elementarbereich angesiedelt. Es wurden wissenschaftliche Berichte sowie Materialien für die Sprachbildung in Kindertageseinrichtungen veröffentlicht, zum Beispiel die Internetseite „Sprachspiele mit BiSS“ oder die Feedbackbroschüre „Fachlich fit mit Videofeedback – Sprachliches Interaktionsverhalten in der Kita reflektieren“. Im Entwicklungsprojekt „Fühlen Denken Sprechen“ wurde eine Fortbildung für pädagogische Fachkräfte erarbeitet, die die alltagsintegrierte sprachliche Bildung für sowohl für ein- als auch mehrsprachig aufwachsende Kinder weiter professionalisiert.

Das Forschungs- und Entwicklungsprogramm „Bildung durch Sprache und Schrift” (BiSS) startete im Herbst 2013 und endete Anfang 2020. Das BMBF fördert von 2020 bis 2025 das Folgeprogramm „BiSS-Transfer“.