Sozialraumorientierung in schwierigen Lagen – Zu Gast in Blockdiek

Die Projektgruppe Quartiersbildungszentrum Blockdiek überlegt gemeinsam: Welchen Bedarf gibt es im Quartier und wie können wir auf diesen reagieren? Dadurch entstehen niedrigschwellige Angebote, die die Familien wirklich erreichen.

Gesundheit ist ein wichtiges Thema in Blockdiek. Vielen Kindern – und auch ihren Eltern – mangelt es gerade in Corona-Zeiten an gemeinsamer Zeit und Bewegung. Das Netzwerk hat deshalb das Eltern-Kind-Turnen ins Leben gerufen. Und das mit großem Erfolg: Die Kinder können sich austoben, die Eltern verbringen Zeit mit ihren Kindern und lernen dabei noch andere Familien kennen. Der Film lässt Mitarbeitende des Netzwerks, Eltern und Kindern zu Wort kommen.

[Intro: Impulse für gute KiTa – Gute-KiTa-TV]

[Einblendung: Sozialraumorientierung in schwierigen Lagen – Zu Gast bei der Hans-Wendt-Stiftung im Quartiersbildungszentrum Blockdiek]

Zunächst wird das Familienzentrum aus der Vogelperspektive gezeigt. Im Anschluss sehen wir spielende Kinder im Außen- sowie Innenbereich des Zentrums, Frauen, die gemeinsam einen Sprachkurs absolvieren und einen Vater mit seinem Sohn in der Turnhalle Fußball spielen.

Quartiersmanager Stefan Kunold: „Ja, Blockdiek, ein Neubau-Quartier im Bremer Osten, in den 60er Jahren gebaut, ein Quartier, in dem 7000 Menschen leben. Hier werden 34 verschiedene Sprachen gesprochen.“
Stefan Kunold wird sitzend in den Räumlichkeiten des Zentrums gezeigt.

[Einblendung: Stefan Kunold, Quartiersmanager, Quartierzentrum Blockdiek, Hans-Wendt-Stiftung]

Stefan Kunold: „Die Hauptherausforderung ist, dass man Migrationshintergrund nicht gleich verwechselt mit Benachteiligung, sondern wirklich herausbekommt: „Wer hat Sprachschwierigkeiten?“, „Wer hat Förderbedarf?“, „Wer kann was gut rauskriegen?“, „Wo sind die unterstützungsbedürftigen Menschen und wie können wir die unterstützen?“.

Wir sehen die zuvor gezeigten Frauen im Sprachkurs gemeinsam am Tisch sitzen, während die Sprachdozentin unterrichtet.

Stefan Kunold: „Im Ortsteil gibt es eine Grundschule, vier Kitas und vor 10, 15 Jahren war deutlich: „Es braucht hier einen Zusammenschluss. Es braucht eine koordinierte Arbeit.“

Stefan Kunold wird erneut gezeigt. Im Anschluss sehen wir das Quartiersbildungszentrum aus der Frontperspektive. Die Abkürzung „QBZ“ ist deutlich als Aufschrift am Gebäude zu erkennen.

Stefan Kunold: „Wir haben ein Netzwerk gegründet und es hat sich daraus auch eine Einrichtung mit Unterstützung der Senatorin für Kinder und Bildung gegründet, ein Quartiersbildungszentrum, abgekürzt QBZ.“

Gezeigt werden Stefan Kunold und Mitarbeitende des Zentrums, die gemeinsam im Büro sitzen und eine Besprechung abhalten. Daraufhin sehen wir die Leiterin des Quartiersbildungszentrums, Silke Pfeiffer (in der Mitte), gemeinsam mit zwei anderen Frauen im Austausch.

Stefan Kunold: „Dieses Netzwerk ist aktiv und bemüht sich, die Arbeit zu koordinieren und gemeinsam zu überlegen: „Was ist der Bedarf in Blockdiek und wie können wir darauf antworten?“ Das Netzwerk ist ein sozialraumorientiertes Bündnis. Das finde ich sehr deutlich und es macht für mich aus: Es orientiert sich an dem tatsächlichen Bedarf, den die Menschen hier haben, aber auch an ihren Ressourcen und geht aber auch darüber hinaus. Das heißt, sucht sich starke Partner, die auch woanders zu finden sind, und holt sie rein in das Quartier.“

Wir sehen erneut Stefan Kunold.

Stefan Kunold: „Und das macht es eigentlich aus, dass man gemeinsam tätig ist, um den Bedarf vor Ort wirklich zu decken.“

Nun wird Silke Pfeiffer, Leiterin des Quartiersbildungszentrums, sitzend gezeigt.

[Einblendung: Silke Pfeiffer, Leiterin Quartiersbildungszentrum Blockdiek, Hans-Wendt-Stiftung]

Silke Pfeiffer: „Ja, die Hans-Wendt-Stiftung ist ein anerkannter Träger der Jugendhilfe hier in Bremen und ermöglicht hier die Arbeit in Blockdiek, indem wir die Bildungsbedingungen für die Kinder und Familien hier im Stadtteil fördern und verbessern können und entwickeln können.“

Wir sehen Silke Pfeiffer die Stufen zum Eingang des Mütterzentrums hinaufgehen. Sie spricht mit einer Frau. Danach sehen wir das Schild des „Mütterzentrums“ in Großaufnahme. Im Anschluss wird das QBZ von außen gezeigt und Silke Pfeiffer, wie sie die Tür zum Zentrum öffnet und hineingeht.

Silke Pfeiffer: „Diese Arbeit bedeutet für uns, koordinierte Kooperation zu schaffen, statt isolierte Parallelwelten zu erhalten. Und wir stehen dafür, es zusammenzuführen und zusammenzuhalten.

Silke Pfeiffer wird sitzend gezeigt.

Silke Pfeiffer: „Durch die Angebote, die wir hier gemeinsam erschaffen, haben die Familien Möglichkeiten, neue Welten kennenzulernen und zu erfahren und sich auszutauschen.“

Wir sehen eine Gruppe Mädchen in der Turnhalle beim Tanzunterricht mit ihrer Tanzlehrerin.

Silke Pfeiffer: „Gesundheit ist hier ein großes Thema, auch bedingt natürlich durch Corona noch mehr, aber es war vorher schon ein großes Thema „Gesundheit in Blockdiek“. Und auch hier haben wir neue Anknüpfungspunkte bekommen, in dem wir mit Einrichtungen des Gesundheitswesens enger zusammenarbeiten und sich neue Arbeitsgruppen bilden, dies in die Projektgruppen-Arbeit einfließen kann und somit wieder ein Gewinn ist für die Familien an Bildungsangeboten und ortsnahen, niedrigschwelligen Möglichkeiten.“

Drei Mädchen der Tanzgruppe stehen auf einer Bühne und halten den Vorhang auf, während sie rufen „Blockdiek ist das Beste!“.

Die Halle, in der das Eltern-Kind-Turnen stattfindet, wird von außen gezeigt. Im Anschluss sehen wir ein Schild, auf dem steht „Hier geht es zum Eltern-Kind-Turnen – Blockdieker Familien in Bewegung“. Danach wird ein Vater, der im auf einer Wand aufgemalten Tor steht, Fußball spielend mit seinem Sohn gezeigt. Nun sehen wir Marie Luise Kuzmic auf einem Hocker sitzend in der Turnhalle.

[Einblendung: Marie Luise Kuzmic, Mitarbeiterin Quartiersbildungszentrum Blockdiek, Hans-Wendt-Stiftung]

Marie Luise Kuzmic: „Eltern-Kind-Turnen setzt genau an diesem Punkt an. Durch Corona gab es ganz viele Einschränkungen in den sportlichen Aktivitäten der Familien, insbesondere der Kinder, und es war ein großer Wunsch, dass mehr Bewegungsmöglichkeiten in Blockdiek entstehen.“

Kinder werden mit ihren Eltern beim Spielen gezeigt. Die Kinder sitzen auf Decken und werden von einem Elternteil oder einem anderen Kind durch den Raum gezogen.

Marie Luise Kuzmic: „Und mir kam die Idee, die Familien als komplettes mit reinzunehmen. Deswegen ist auch die Altersstruktur sehr groß von 2 bis 12 Jahre.“

Ein Mädchen schwingt in Schaukelringen. Daraufhin sehen wir, wie ein Vater seine Tochter auf den Schultern trägt, die versucht, einen Ball in den Basketballkorb zu werfen. Nun werden Kinder gezeigt, die gemeinsam mit ihren Eltern und Marie Luise Kuzmic die Ecken eines bunten Schwungtuchs halten. Darin liegen Luftballons und Tücher, die durch das Bewegen des Schwungtuchs herumfliegen.

Marie Luise Kuzmic: „Wichtig ist eben auch, dass solche Projekte vor Ort sind, weil wir bemerken, wie schwer es manchen Familien auch fällt, in andere Stadtteile zu gehen und dort die Angebote wahrzunehmen.“

Wir sehen eine Mutter mit ihrem Baby, das schläft. Danach werden Kinder gezeigt, die in Rollenkisten sitzen und darin von Eltern durch den Raum gezogen werden. Ein Mädchen winkt dabei in die Kamera. Nun wird die Turnhalle als Gesamtes gezeigt. Die Kinder und Eltern spielen mit Bällen und Hula-Hoop reifen im Raum verteilt.

Marie Luise Kuzmic: „Hier kann man sehr gute Vernetzungsarbeit zwischen den Familien leisten in diesem Projekt.“

Wir sehen eine Gruppe Kinder und ihre Eltern gemeinsam mit Marie Luise Kuzmic, die ein Bewegungsspiel spielen. Nun steht Roman, der den Arm um seinen Sohn Ivan legt, vor der Kamera.

[Einblendung: Roman]

Roman: „Als wir davon erfahren haben, haben wir uns gefreut, dass es das gibt, besonders jetzt in der jetzigen Zeit.“

[Einblendung: Ivan]

Ivan: „Dieses Eltern-Kind-Turnen ist gut, weil man sich dann ja von den Corona-Zeiten und der Quarantäne erholen kann und dass Kinder immer viel Spaß haben, solange die Schulen zu sind.“

Ein Mädchen liegt in einem blauen Spielfaß und wird von ihrer Mutter durch den Raum gerollt. Danach wird ein anderes Mädchen gezeigt, dass auf einer Schaukel, die aus einer Matte und Seilen besteht, sitzt. Sie wird von ihrem Vater angestoßen. Im Anschluss sehen wir ein Mädchen, das an den Schaukelringen hängt, sowie zwei Mädchen, die Federball mit einem Luftballon spielen und ein Mädchen, das einen kleinen Ball in einen Basketballkorb wirft. Ein anderes Mädchen schwingt mehrere bunte Hula-Hoop-Reifen um sich herum und lacht. Nun wird Janna, eine Mutter, gezeigt.

[Einblendung: Janna]

Janna: „Ich finde, dass es wichtig ist, weil heutzutage Kinder und Eltern wenig Zeit füreinander haben und es ist sehr schön, dass hier verschiedene Familien aus der Umgebung ankommen.“
Wir sehen Nonni, einen Vater, der ebenfalls beim Eltern-Kind-Turnen mitmacht.

[Einblendung: Nonni]

Nonni: „Man kommt einfach ein bisschen zusammen. Das hat man sonst im Alltag gar nicht, da sieht man sich nur kurz. Aber wenn man so eine Aktivität hier hat, verbindet das auch einfach.“

Der Raum wird als Ganzes gezeigt. Die Kinder und Eltern sitzen in einem Kreis auf dem Boden. Danach sehen wir eines der Mädchen, Emma.

[Einblendung: Emma]

Emma: „Ich finde, dass das ganz viel Spaß hier macht und ich werde vielleicht noch mal hierherkommen!“

Das Quartiersbildungszentrum wird erst aus der Vogelperspektive und dann aus der Frontansicht gezeigt. Anschließend sehen wir Herrn Kunold und Frau Pfeiffer mit einer weiteren Mitarbeiterin im Büro.

Stefan Kunold: „Für die Gründung so eines Netzwerkes finde ich es ganz wichtig, dass man ein gemeinsames Ziel hat oder das Interesse hat, ein gemeinsames Ziel zu erarbeiten.“

Wir sehen Stefan Kunold sitzend.

[Einblendung: Stefan Kunold, Quartiersmanager, Quartierzentrum Blockdiek, Hans-Wendt-Stiftung]

Stefan Kunold: „Manchmal ahnt man das ja nur. Dabei ist es wichtig, so etwas wie Angst vor Konkurrenz auch zu überwinden. Sie ist ja da, aber an muss sie überwinden und Spaß an der Arbeit mit anderen zusammen, Spaß an der Kooperation, das finde ich ganz zentral.“

Zum Abschluss sehen wir Leiterin Frau Pfeiffer und Herrn Kunold im Büro.

[Outro: Impulse für gute – „Impulse für gute KiTa“ ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. – www.kita-impulse.de

Ein Film von Jakob Erlenmeyerund Nikolaus Götz
(Die Dreharbeiten fanden unter Einhaltung der geltenden Abstands- und Hygieneregeln statt.)

Logo: Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Logo: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung]