Drei Aha-Momente für die Zusammenarbeit mit Eltern (auch in Zeiten der Pandemie)

Wie kann man die Eltern als Experten für ihre eigenen Kinder so unkompliziert wie möglich in die pädagogische Arbeit einer Kita mit einbinden – erst recht in Zeiten eingeschränkter Öffnungen und Notbetreuung? In der Johanniter-Kita Ackerstraße bleibt die Reflexion im Team dazu auch digital ein wichtiger Bestandteil.

Mit Videoaufnahmen analysieren die Erzieherinnen und Erzieher gemeinsam mit den Eltern gelungene Interaktionsmomente zwischen Eltern und Kindern – auch schon vor der Pandemie – und stärken so die Eltern-Kind-Beziehung. Und mit der Zaun-Post am Kita-Zaun und spezifisch für die Kinder zusammengestellten Paketen bleiben auch während der Schließungen alle Eltern und Kinder der Kita untereinander in Kontakt.

[Intro: Impulse für gute KiTa – Gute-KiTa-TV]  

[Einblendung: Drei Aha-Momente für die Zusammenarbeit mit Eltern in Zeiten der Pandemie]  

Man sieht Bergneustadt, dann die Johanniter-Kindertagesstätte Ackerstraße aus der Vogelperspektive. Wir sehen die Plakette zum 2. Platz in der Kategorie Kita des Jahres 2018 des Deutschen Kita-Preises und den Kita-Namen an der Außenwand.

Anja Böddecker: „Diese Kindertagesstätte ist die Johanniter-Kindertagesstätte Ackerstraße. Sie wurde 1998 unter Trägerschaft der Johanniter eröffnet.“

Man sieht Anja Böddecker in ihrem Büro am Schreibtisch sitzend und ein Telefonat annehmend.

[Einblendung: Anja Böddecker, Leiterin der Johanniter-Kita Ackerstraße in Bergneustadt]

Anja Böddecker sitzt nun in einem Raum der Kita auf einem Stuhl und der Kamera zugewandt.

Anja Böddecker: „Zusammenarbeit mit den Eltern ist ja einer der elementarsten Inhalte, den wir hier in der Kita leben. Die Eltern sind die Experten des Kindes, die kennen dieses Kind am besten und deswegen ist uns die Zusammenarbeit mit den Eltern nach wie vor ganz wichtig und so unkompliziert wie möglich einzurichten.“

Die Kamera zeigt Anja Böddecker wieder an ihrem Schreibtisch, am PC arbeitend. Dann wird eine Erzieherin gezeigt, die in der Kita vor einem Laptop sitzt und über diesen ein Gespräch mit einer Kollegin führt. Die Kamera fokussiert immer wieder auf dem Bildschirm, auf dem man die Kollegin, mit der das Videotelefonat geführt wird, sieht.

[Einblendung: Mein Aha-Moment]

Anja Böddecker: „Die Reflexion im Team ist unabänderlich und notwendig, denn ich nehme vielleicht den Vater ganz anders wahr als meine Kollegin und da finde ich den Austausch im Miteinander im Team – Wie erlebt ihr diese Familie? – ganz wichtig.“

Wir sehen wieder Anja Böddecker in einem Raum der Kita sitzend.

Anja Böddecker: „Um vorurteilsbewusst zu agieren, müssen wir, wenn wir das Wort genau nehmen, uns unserer Vorurteile bewusstwerden und auch zugeben, oder uns damit befrieden, dass wir Vorurteile haben. Wir haben die. Und wenn ich anfange mein Vorurteil zu betrachten, als etwas das zu mir gehört, zu meiner Geschichte, zu meiner Sozialisation, erst dann kann ich es hinterfragen, kann ich es aufdröseln und mich auch von anderen inspirieren lassen, mein Vorurteil neu zu bedenken. Erst dann kann ich es ablegen lernen und manches bleibt auch.“

Anja Böddecker sitzt in der nächsten Einstellung mit einer Mutter in einem Raum der Kita vor einem Laptop. Die Kamera fokussiert auf dem Bildschirm und wir sehen, wie Anja Böddecker der Mutter darauf Videoaufnahmen ihrer Tochter zeigt.

Anja Böddecker: „Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist uns vor der Pandemie schon sehr sehr wichtig gewesen, das ist das A und O, um eine gelingende Vita des Kindes zu begleiten, ganz wichtig.“

Anja Böddecker sitzt wieder allein in einem Raum der Kita, der Kamera zugewandt.

Anja Böddecker: „Und dann kam der Lockdown. Und da haben wir uns wirklich erstmal gefragt: Und jetzt, was nun? All das was wir gewohnt waren zu tun, war uns ja genommen. Und aus diesem Denken heraus haben wir uns dahin entschieden flexibel zu werden, flexibel zu sein.“

[Einblendung: Mein Aha-Moment]

Anja Böddecker: „Wir haben uns gefragt, was können wir jetzt, in diesen Rahmenbedingungen denn tun. Und daraus haben sich dann verschiedene Ideen im Team entwickelt. Oder von anderen Kitas, auch da haben wir hingehört, haben sich Ideen entwickelt, die wir genutzt haben.“

Es wird der Eingang der Kita und der mit Zaun-Post bestückter Zaun gezeigt. Erzieherin Melanie Löwing kommt mit einem Mädchen aus der Tür heraus und befestigt etwas am Zaun. Die Kamera zeigt einzelne gemalte und geschriebene Grüße der Kinder am Zaun.

Melanie Löwing: „Wir haben ganz viele verschiedene Wege, den Kontakt zu den Kindern und Eltern nicht zu verlieren, auch wenn man sich persönlich gerade nicht sehen kann. Ein ganz wichtiger Weg ist dabei für uns unser Zaun, der rund um den Kindergarten geht.“

[Einblendung: Melanie Löwing, Erzieherin in der Johanniter-Kita Ackerstraße in Bergneustadt]

Die Kamera zeigt Melanie Löwing in naher Einstellung vor der Kita stehend.

Melanie Löwing: „Wir haben die Zaun-Post entwickelt, gemeinsam mit den Kindern. Das Schöne ist, dass die Kinder sich auch beteiligen können und machen dann Briefe fertig für die Kinder, die nicht in die Kita kommen.“

Melanie Löwing hängt am Zaun weitere Grüße gemeinsam mit einem Jungen und einem Mädchen auf.

Melanie Löwing: „Aber auch Eltern, die hier vorbeikommen, hängen hier ihre Zaun-Post auf, so dass wir immer in gegenseitigem Austausch stehen können, die Kinder mit einbeziehen können. Das ist ein sehr schöner Weg, um einfach miteinander im Kontakt zu bleiben, auch über einen längeren Zeitraum hinweg.

Melanie Löwing: „Geschafft!“

In der nächsten Einstellung sieht man nun Erzieherin Melanie Löwing in naher Einstellung in einem Raum der Kita.

[Einblendung: Maike Nöldner: Erzieherin in der Johanniter-Kita Ackerstraße in Bergneustadt]

Melanie Löwing: „Um mit den Kindern in Kontakt zu bleiben, machen wir Päckchen für die Kinder. Clara habe ich damals eingewöhnt, und sie ist jetzt schon sehr lange nicht mehr im Kindergarten.

Die Kamera schaut mit Aufsicht auf einem Tisch, auf dem Bastelmaterial, Bilder und handgeschriebene Karten verteilt liegen.

Melanie Löwing: „Für das Päckchen habe ich erst mit dem Papa gesprochen, per Telefon, und habe mich ausgetauscht: Was mag sie im Moment, wofür interessiert sie sich? Und dementsprechend habe ich Bastelmaterial zusammengesucht und Bilder, mit denen sie dann auch etwas basteln kann, je nachdem was gerade ihr Interesse ist.“

Wir sehen nun wieder Anja Böddecker in großer Einstellung und der Kamera zugewandt.

[Einblendung: Anja Böddecker, Leiterin der Johanniter-Kita Ackerstraße in Bergneustadt]

Anja Böddecker: „Was ich für mich mitnehme aus dieser Zeit, das ist die Stärke und auch die Bereitschaft sich neuen Umständen immer wieder so anzupassen oder so damit umzugehen, dass das Kind für mich wieder in den Mittelpunkt kommt.“

[Einblendung: Mein Aha-Moment]

Anja Böddecker: „Und das nehme ich so mit: Was kann ich tun, um pädagogische Augenblicke, um Begegnungen um Beziehungsaugenblicke zu schaffen, egal wir widrig die Umstände sind?“

[Outro: Impulse für gute – „Impulse für gute KiTa“ ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. – www.kita-impulse.de – Ein Film von Jakob Erlenmeyer und Nikolaus Götz – Die Dreharbeiten fanden unter Einhaltung der geltenden Abstands- und Hygieneregeln statt. – Gefördert vom Logo Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Logo Deutsche Kinder- und Jugendstiftung]