Monitoring zum KiTa-Qualitätsgesetz
Entwicklungen in den sieben vorrangingen Handlungsfeldern
Das begleitende Monitoring zur Umsetzung des KiTa-Qualitätsgesetzes beschreibt sowohl bundesweit als auch länderspezifisch den Stand und die Entwicklungen bei der Qualität und der Teilhabe in der Kindertagesbetreuung. Fortschritte und weitere Bedarfe für mehr Qualität und Teilhabe werden seit Inkrafttreten des KiQuTG im Jahr 2019 dadurch sichtbar. Innerhalb des Monitorings wird auf die Daten der amtlichen Statistik sowie auf Befragungsdaten des Forschungsprojektes ERiK und der DJI-Kinderbetreuungsstudie (KiBS) zurückgegriffen.
Im Folgenden werden zentrale Ergebnisse zum Stand 2023 und die Veränderungen im Vergleich zu 2022 in den sieben Handlungsfeldern des weiterentwickelten KiTa-Qualitätsgesetzes zusammengefasst. Es handelt sich dabei um keine vollumfängliche Darstellung, sondern um exemplarische Ergebnisse je Handlungsfeld. Ende 2025 wird wieder ein ausführlicher Monitoringbericht veröffentlicht.
Bedarfsgerechtes Angebot
Die Zahl der Kinder unter drei Jahren in Angeboten der Kindertagesbetreuung stieg zwischen 2022 und 2023 weiter an. 2023 besuchten bundesweit 856.584 Kinder unter drei Jahren Kindertageseinrichtungen oder eine Kindertagespflege. Das sind rund 18.000 Kinder mehr als im Vorjahr. Auch die Anzahl der Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund 39.000. Damit besuchten 2023 bundesweit 2.690.925 von ihnen ein Angebot der Kindertagesbetreuung.1
Der Anteil der betreuten Kinder an allen Kindern wird durch die Betreuungsquote beschrieben. 2023 lag diese bei den unter Einjährigen bei 1,6 Prozent. Die Betreuungsquote der Ein- bis unter Zweijährigen lag bei 38,4 Prozent und der Zwei- bis unter Dreijährigen bei 66,4 Prozent. Letztere weisen einen geringen Anstieg von 0,3 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr aus. Die Betreuungsquote der Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt lag bei 91,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist diese leicht rückläufig (minus 0,7 Prozentpunkte).
Im Vergleich zur Betreuungsquote zeigt sich auch 2023 eine Lücke zum elterlichen Bedarf an einer Kindertagesbetreuung. Bei den Ein- bis unter Zweijährigen ist der elterliche Bedarf unverändert und lag bei 64,9 Prozent. Bei den zwei bis unter drei Jahre alten Kindern stieg der Bedarf leicht an und lag bei 82,5 Prozent (plus 1,8 Prozentpunkte). Auch bei den Kindern im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt ist der elterliche Bedarf um 0,2 Prozentpunkte auf 96,7 Prozent leicht gestiegen.
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1 Vgl. BMFSFJ (2024): Kindertagesbetreuung Kompakt. Ausbaustand und Bedarf 2023. Verfügbar unter: https://www.bmfsfj.de/resource/blob/244268/7fc5ae40dc736cef00de23b0d349c45d/kindertagesbetreuung-kompakt-2023-data.pdf. Zugriff: 07.11.2024; S. 5 und S. 22.
Fachkraft-Kind-Schlüssel
Der Personal-Kind-Schlüssel beschreibt – vereinfacht gesagt –
die Anzahl der betreuten Kinder im Verhältnis zu einer pädagogischen Fachkraft in einer Gruppe. Für Kinder im Alter von unter drei Jahren lag dieser 2023 bei 1:4,0 und für Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt bei 1:7,7. Bei den Kindern unter drei Jahren gibt es zu 2022 keine Veränderung. Für die Kinder von drei Jahren bis zum Schuleintritt hat sich der Schlüssel um -0,1 verbessert.
Die Spanne zwischen den Ländern reichte bei den Kindern unter drei Jahren pro pädagogisch tätiger Person von 3,0 Kindern in Baden-Württemberg bis zu 5,7 Kindern in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. In Gruppen für Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt reichte der Fachkraft-Kind-Schlüssel in den Ländern von 6,4 Kindern in Bayern bis zu 11,5 Kindern in Mecklenburg-Vorpommern.
Gewinnung und Sicherung qualifizierter Fachkräfte
Der Personalausbau in der Kindertagesbetreuung geht weiter: 2023 arbeiteten bundesweit mehr als 700.000 pädagogisch tätige Personen in Kindertageseinrichtungen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um rund 3 Prozent. In fast allen Bundesländern stieg die Anzahl der pädagogisch tätigen Personen in Kindertageseinrichtungen gegenüber 2022 leicht an. Mit je plus 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr war der Personalanstieg in Baden-Württemberg und im Saarland am stärksten. In Sachsen-Anhalt blieb die Anzahl unverändert und in Hamburg ging sie gegenüber dem Vorjahr um 1 Prozent zurück.
Stärkung der Leitung
Der Anteil an Einrichtungen mit vertraglich festgelegten Leitungsressourcen (Personal- und Zeitressourcen) steigt langsam, aber kontinuierlich – 2022 lag er bundesweit bei 92,9 Prozent. 2023 stieg er leicht auf 93,3 Prozent. Der Anteil der Einrichtungen ohne ausgewiesene Leitungskraft ging auf 6,7 Prozent leicht zurück (2022: 7,1 Prozent).
Förderung der kindlichen Entwicklung, Gesundheit, Ernährung und Bewegung
Ein Großteil der Kindertageseinrichtungen in Deutschland bietet eine Mittagsverpflegung an: Im Jahr 2023 traf dies bundesweit auf neun von zehn Kitas zu (88,9 Prozent). Auf Länderebene lag der Anteil an Einrichtungen mit Mittagsverpflegung zwischen 64 und 100 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr zeigen sich nur geringfügige Veränderungen.
Förderung der sprachlichen Bildung
Im Jahr 2023 hatten 16,6 Prozent der Kinder im Alter von unter drei Jahren und 25 Prozent der Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt in der Kindertagesbetreuung eine nicht deutsche Familiensprache. Das bedeutet einen leichten Zuwachs (0,6 bzw. 1,2 Prozentpunkte) im Vergleich zum Vorjahr 2022.
Stärkung der Kindertagespflege
92,3 Prozent der Kindertagespflegepersonen verfügten 2023 über einen Grundqualifizierungskurs in einem unterschiedlichen Stundenumfang, 25,5 Prozent von ihnen wiesen zusätzlich eine fachpädagogische Ausbildung auf. Über eine fachpädagogische Ausbildung ohne Qualifizierungskurs verfügten 5,9 Prozent der Kindertagespflegepersonen. (Noch) keine tätigkeitsbezogene Qualifizierung hatten 1,9 Prozent der Kindertagespflegepersonen.
Eine Kindertagespflegperson betreute 2023 im Durschnitt 4 Kinder. Mit 62,9 Prozent betreute der Großteil der Kindertagespflegpersonen die Kinder in der eigenen Wohnung. 31,9 Prozent betreuten die Kinder in anderen Räumen und 7,2 Prozent in der Wohnung des Kindes.
2023 waren bundesweit 41.233 Kindertagepflegepersonen tätig. Gegenüber dem Vorjahr war die Zahl der Kindertagespflegepersonen damit rückläufig (2022: 41.864). Der Großteil der Kindertagespflegepersonen 2023 war zwischen 30 bis unter 55 Jahre alt (66,3 Prozent). 28,8 Prozent waren 55 Jahre und älter und nur 4,9 Prozent der Kindertagespflegepersonen waren unter 30 Jahre alt.