Verzahnung, Transparenz und Aufmerksamkeit im „Kita-Einstieg“
Das Familienzentrum im Essener Stadtteil Kray ist eine wichtige Anlaufstelle und ein zentraler Ort der Begegnung für Familien. Hier findet jede Woche ein Mütter-Café statt, bei dem die Kinder miteinander spielen und die Mütter sich untereinander austauschen können. Bei Bedarf finden sie hier auch Unterstützung und Beratung. Einmal im Monat kommt eine ehrenamtliche Künstlerin zu Besuch, die mit den Müttern nach dem Motto „Kunst kennt keine Grenzen“ kreativ und künstlerisch tätig wird. Für die Kinder findet parallel eine Betreuung statt, wodurch sie den Kita-Alltag besser kennenlernen.
Begleitet und durchgeführt werden die Angebote von Bouslama el Hammar. Sie ist in Essen die Fachkraft im „Kita-Einstieg“ und engagiert sich in der Beratung und Begleitung von Familien. Sie unterstützt Eltern bei der Online-Anmeldung für einen Kita-Platz, vermittelt Kinder an Betreuungseinrichtungen oder begleitet die Familien bei Behördengängen. „Dass sie zudem fließend Arabisch spricht, ist von dabei von besonderem Wert“, berichtet Renate Paschke, die bis Dezember 2020 die Koordinierungs- und Netzwerkkraft in der Stadt Essen war.
Vernetzung fördern und Transparenz schaffen
Die Personalstunden von Bouslama el Hammar sind nun in die Regelfinanzierung der Stadt Essen übergegangen - ein großer Erfolg im „Kita-Einstieg“ und ein Riesengewinn für die Essener Familien. Dass es dazu gekommen ist, hat laut Renate Peschke verschiedene Gründe. Eine große Rolle spielt sicherlich die große Nachfrage seitens der Familien. Zur Verstetigung beigetragen hat ihrer Meinung nach aber auch die Vernetzung im Stadtteil: „Es ist wichtig, dass alle Akteurinnen und Akteuren gut informiert sind und wissen, welche Angebote stattfinden“. Um das zu erreichen haben sich die Koordinierungs- und Netzwerkkraft und die Kita-Einstiegs-Fachkraft in verschiedenen Gremien und Arbeitskreisen engagiert. Denn hier sind die Expertinnen und Experten aus dem Sozialraum vertreten und diese müssen gewonnen werden, wenn Angebote verstetigt werden soll. Die Transparenz und der Mehrwert der Angebote spielen hier eine große Rolle und können bei dem Verstetigungsvorhaben helfen. So haben sich in Essen beispielsweise die Leitung des Familienzentrums oder auch die Fachberatung dafür eingesetzt, dass die Kita-Einstieg-Angebote nach der Teilnahme am Bundesprogramm in gleichem Umfang fortgeführt werden. Für das Verstetigungsvorhaben war aber sicherlich auch förderlich, dass der Stadtteilbürgermeister gut informiert und gelegentlich dazu eingeladen war, die Angebote zu besuchen.
Ein ganzer Stadtteil macht mit
Durch die Teilnahme am „Kita-Einstieg“ findet jedes Jahr der „Tag des Nachbarn“ statt. An diesem Tag machen verschiedene Akteurinnen und Akteuren im gesamten Stadtteil Angebote: Das Spielen auf Spielplätzen, es gibt angeleitete Angebote für Kinder, die Eltern finden Beratung und beim Grillen oder Kaffeetrinken tauschen sie sich untereinander aus. Dadurch erhalten sie auch einen leichten Zugang zu anderen Unterstützungsangeboten im Familienzentrum. Im Sinne der Vernetzung und Aufklärung von Familien hat sich dieser Tag als sehr nachhaltig erwiesen. Deshalb findet er nun einmal jährlich im gesamten Stadtteil Kray statt.
„Das Zusammenwirken und die Verzahnung untereinander sind ganz wichtig, damit die Information überall ankommen. Dies schafft Transparenz und Aufmerksamkeit.“
Renate Paschke, ehemalige Koordinierungs- und Netzwerkkraft
Tipp
Transparenz schaffen und erfolgreiche Angebote sichtbar machen! Es ist wichtig, dass Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger gut informiert sind und die Angebote, Projekte und Menschen im „Kita-Einstieg“ kennenlernen. Das Team in Essen hat zum Abschluss des Projekts „Kunst ohne Grenzen“ beispielsweise den Stadteilbürgermeister zu einer Ausstellung eingeladen, um ihm die Angebote und die darin wirkenden Menschen näher zu bringen.