Inklusion in der frühkindlichen Bildung

Ganz allgemein bedeutet Inklusion, dass jeder Mensch die Möglichkeit erhalten soll, sich umfassend und gleichberechtigt an der Gesellschaft zu beteiligen. Die Teilhabe darf dabei nicht von individuellen Fähigkeiten, wie ethnischer Herkunft, Geschlecht oder Alter abhängen. Der Begriff „Inklusion“ etablierte sich bereits in den 1960er Jahren. Rund 30 Jahre später folgte der Begriff der „Inklusiven Pädagogik“. Bei diesem handelt es sich um einen pädagogischen Ansatz, der in der Kindertagesbetreuung angewendet wird.

Die inklusive Pädagogik möchte Vielfalt in der Kita stärken. Alle Kinder sollen unabhängig von ihren Fähigkeiten, Behinderungen oder von ihrer sozialen Herkunft miteinander vereint werden. In einer Kita, in der Inklusion gelebt wird, werden alle Kinder wertgeschätzt und respektiert. Schwerpunkt inklusiver Pädagogik ist es, Barrieren in der Kita zu identifizieren und zu überwinden. Inklusive Pädagogik umfasst nicht nur die Arbeit mit den Kindern, sondern auch die Zusammenarbeit im Team. Damit inklusive Pädagogik gelingen kann, muss das Kita-Team eine gemeinsame, konsequente Haltung entwickeln und diese ständig reflektieren.  

Abgrenzung zwischen Inklusion und Integration

Die Begriffe Inklusion und Integration werden häufig miteinander verwechselt oder deckungsgleich verwendet. Welche Konzepte verbergen sich hinter den Begriffen, worin besteht der Unterschied?

Integration zeichnet sich im Allgemeinen dadurch aus, dass Menschen in ein vorhandenes System aufgenommen werden. Dabei passt sich das System ihnen aber nicht flexibel an. Vielmehr handelt es sich um einen Prozess, bei dem beispielsweise Kinder mit erhöhtem Förderbedarf in eine Kita eingegliedert werden. Das gemeinsame Spielen und Lernen aller Kinder, in einer integrativen Gruppe, stärkt das Selbstbewusstsein und erhöht die gegenseitige Akzeptanz. Dadurch werden insbesondere Kindern mit Förderbedarf oder Behinderung die gleichen Chancen eröffnet und sie fühlen sich zugehörig. Das Konzept der integrativen Kita möchte, dass alle Kinder unabhängig von ihren Fähigkeiten voneinander profitieren.

Bei der Inklusion stehen hingegen folgende Fragen im Mittelpunkt: Wie können die Rahmenbedingungen so angepasst werden, damit sich alle in einer Gemeinschaft wohlfühlen? Wie können individuelle Bedürfnisse optimal gefördert werden? In Abgrenzung zur Integration ist das System bei der Inklusion flexibel. Bezogen auf das Kita-System bedeutet dies, dass Kinder sich nicht den vorhandenen Strukturen anpassen müssen. Vielmehr wird ein Kita-Umfeld geschaffen, in dem sich alle Kinder wohlfühlen. Die Individualität des einzelnen Kindes und die Vielfalt von Kultur, Herkunft und Sprachen sollen in der Kita die Gemeinschaft fördern und Toleranz stärken.