Unterwegs mit Kibaz und Jolinchen

Kinder sollen Freude an Bewegung haben. Daher hat die Sportjugend NRW 2014 das „Kibaz“, das Kinderbewegungsabzeichen, ins Leben gerufen. Seitdem unterstützt das Programm Sportvereine in Nordrhein-Westfalen dabei, Angebote für Kinder unter sieben Jahren und Kooperationen mit Kitas aufzubauen. Seit 2019 unterstützen die AOK Rheinland/Hamburg und AOK NORDWEST diese Form der Sonderaktionen. In diesem Jahr können sich Sportvereine in Nordrhein-Westfalen zwischen Juni und Dezember 2021 für eine Förderung in der Sonderaktion „Unterwegs mit Kibaz und Jolinchen“ bewerben.

Die Sonderaktion hilft den Vereinen mit den aktiven Mitgliedern in Kontakt zu bleiben – auch wenn persönlicher Kontakt aufgrund von Corona weniger möglich ist - und neue Mitglieder zu werben. Zugleich ist sie ein Impuls, um die Zusammenarbeit mit Kitas anzustoßen. Auch interessierte Kitas können dafür auf Sportvereine in der Nähe zugehen oder sich vermitteln lassen. Dieses Zusammenspiel zeigt sich schon im Namen: Kibaz als Vertreter für die Sportvereine, „Jolinchen“ als Protagonist für Präventionsarbeit in Kitas. Jolinchen ist aus der Gesundheitsförderung der AOK bekannt. In Nordrhein-Westfalen haben Jolinchen und Kibaz Freundschaft geschlossen und laden gezielt Familien mit Kindern zum Mitmachen ein.

Um eine Kibaz-Urkunde zu erhalten, muss man zehn Spielstationen absolvieren. Durch die Corona-Pandemie war dies nicht länger in Turnhallen möglich. So entstand u.a. die Idee einer Outdoor-Rallye mit verschiedenen Stationen – alles im Freien. An der jeweiligen Stelle kann man beispielsweise einen QR-Code scannen und erhält Informationen zur Aufgabe. Vereine, die sich bewerben, erhalten das Kibaz-Handbuch mit Hintergrundinformationen sowie Urkunden und Materialien.

Langfristiges Ziel des Kibaz ist aber auch die Aufklärung von Fachkräften. Diese sollen befähigt werden, Bewegung von Kindern passgenau zu fördern. Das Kibaz gibt es bereits in acht verschiedenen Versionen, ausgearbeitet mit verschiedenen Fachsportverbänden. Dabei geht es bewusst noch nicht um konkrete Sportarten, sondern um die allgemeine Bewegungsbildung. Kinder und auch ihre Familien sollen gemeinsam Freude an der Bewegung entwickeln. Im Vordergrund steht daher, individuelle Stärken der Kinder zu erkennen und nicht, vorgefertigte Abläufe zu trainieren. Das Motto: „Wie kann das Kind zeigen, was es kann und nicht was es soll?“

"Die langen Lockdowns haben dazu geführt, dass die Vereine lange Zeit ihre Hallen dicht machen mussten. Dadurch kam es zu einem drastischen Mitgliederverlust – ausgerechnet bei den Kindern, wo es so dringend gute Angebote braucht. Die Frage der Vereine war: „Wie hält man den Kontakt?“. Das Angebot ist unsere Reaktion auf die Situation. Wir machen das, damit Sportvereine und Kitas lernen zusammenzuarbeiten."

Angela Buchwald, Referentin bei der Sportjugend NRW

Sportvereine kennenlernen

Sportvereine bieten neue Bildungs- und Gesundheitschancen. Diese können die Arbeit der Kita gut ergänzen. Vereinsstrukturen unterscheiden sich jedoch von Kitas, da sie meistens ehrenamtlich organisiert sind. Hier ist der Austausch wichtig, um die Möglichkeiten und Abläufe der jeweils anderen kennenzulernen. Ebenfalls können Kontakte von Eltern, die sich in Vereinen engagieren, genutzt werden.  

Kontakte ausbauen

Die Zusammenarbeit mit Sportvereinen kann ganz unterschiedlich aussehen. So kann zu Beginn eine einmalige Aktion wie ein Familienbewegungsfest oder ein Spendenlauf stehen. Später können auch regelmäßige Angebote in den Kita-Alltag integriert werden. Um die Kooperation weiter auszubauen, kann auch eine schriftliche Vereinbarung ausgearbeitet werden (Muster einer Kooperationsvereinbarung).

Unmittelbares Umfeld nutzen

Kurze Wege zwischen den Vereinen und der Kita ermöglichen eine engere Zusammenarbeit und erleichtern die Umsetzung von gemeinsamen Aktionen. Zudem kann in Absprache mit Stadt oder Gemeinde eine Bewegungsaktion auch in der Natur oder im öffentlichen Raum stattfinden.