Online-Kurs zu „Kultureller Vielfalt“ für Kindertagesmütter und -väter

Wie kann Vielfalt für unter dreijährige Kinder im Betreuungsalltag sensibel gelebt und begleitet werden? Welche fachlichen Fragen stellen sich im Umgang mit dem Kind und den Eltern? In einem Online-Kurs wurden Themen erarbeitet, die sich direkt auf das Arbeitsfeld beziehen und praxisnah informieren. Da viele Tagesmütter- und väter zeitlich sehr eingespannt sind und auf dem ländlichen Raum Präsenztermine viel Zeit in Anspruch nehmen, entwickelten die Koordinierungs- und Netzwerkkraft im Bundesprogramm „Kita-Einstieg“ Elke Maushart und die pädagogische Fachkraft und Tagesmutter Myriam Zander-Occhini einen vierwöchigen Online-Kurs zum Thema „Kulturelle Vielfalt in der Kindertagespflege“.

In dem Online-Kurs wurde theoretisches Hintergrundwissen zum Kulturbegriff vermittelt und in die Praxis übertragen: Wie gestalte ich eine diversitätssensible Lernumgebung? Was muss ich für eine gelungene interkulturelle Eingewöhnung wissen? Was sind gute Spielimpulse und Methoden für die Zielgruppe? Wie gehe ich mit den Eltern und Familien um? Damit die Teilnehmenden gerne am Ball bleiben, wurden jede Woche neue Materialen freigeschaltet und Aufgaben für die Wochen gegeben. In den einzelnen Bearbeitungseinheiten blieb Raum für Selbstreflexionen, Partnerarbeit, kreative Anregungen und Gruppendiskussionen sowie fachliche Feedbackgespräche. Auf einer Online-Lernplattform wurden die Materialien, Links zu Fachliteratur und die Aufgaben übersichtlich in einem Lernraum zur Verfügung gestellt. Bisher hat der Online-Kurs zweimal mit jeweils 15 Teilnehmenden stattgefunden. Das Team vom Bundesprogramm „Kita-Einstieg“, das in enger Kooperation mit dem antragstellenden Landratsamt Karlsruhe arbeitet, kann sich vorstellen, diesen Kurs kontinuierlich anzubieten. An einem Folgekurs wird schon gearbeitet.

„Wir wollen den Diskurs um Vielfalt allen Kindertagespflegepersonen verständlich zur Verfügung stellen und für ‚Kulturelle Vielfalt‛ sensibilisieren. Durch die Corona-Pandemie hatten wir die Möglichkeit, die Online-Lernplattform aufzusetzen und können mittlerweile viele Tagesmütter und -väter in unserem Netzwerk darüber erreichen!“

Elke Maushart, Koordinierungs- und Netzwerkkraft im Bundesprogramm „Kita-Einstieg“ in Ettlingen

Für mobile Geräte optimieren

Da einige Fachkräfte nicht mit Desktop-PCs arbeiten, lohnt es sich ein Tool zu wählen, das über eine App-Option verfügt. So können sich alle Fachkräfte den Lernraum und die Videos in guter Qualität und übersichtlich anschauen.

Von vorne anfangen – alle mitnehmen

Damit alle Fachkräfte an dem Lernraum teilnehmen können, bietet es sich an, zunächst ein Erklärvideo zu drehen, wie die Plattform funktioniert und im Verlauf der Lernangebote weiterzuentwickeln. Damit das Lernen für die Fachkräfte spannend bleibt, sollte man die Texte abwechslungsreich gestalten (Fachtexte, Praxistipps, Interviews, Erfahrungsberichte, Links). Für die Moderation bieten sich Podcasts, Erklärvideos, Videokonferenzen und andere Medien an, um wichtige Inhalte ansprechend und bedarfsgerecht aufzubereiten.

Datenschutz beachten

Beim Arbeiten mit digitalen Medien muss der Datenschutz berücksichtigt werden. Folgende Fragen sollte sich eine Einrichtung stellen: Wo steht der Server der Plattform, die wir verwenden möchten? Von wem werden die Daten verarbeitet und werden sie gespeichert?

Online-Lehrveranstaltungen zu zweit durchführen

Bei der Organisation und Durchführung von Online-Kursen lohnt es sich, zu zweit zu sein. So kann zum einen die Praxisnähe zu den anderen Fachkräften gesichert werden, indem der Chat neben der Präsentation beobachtet werden kann. Zum anderen kann so bei technischen Problemen schneller gehandelt werden.