Morgenkreis im Livestream

Um mit den Kindern auch während der Kita-Schließzeit in Kontakt zu bleiben entschied sich das Team der Kita Zauberwind in Hüffelsheim, Rheinland-Pfalz, für etwas ganz Neues: einen digitalen Morgenkreis. Dieser findet täglich statt, immer zur gleichen Uhrzeit, in vier verschiedenen Gruppen. Jedes Kind, das in die Videokonferenz neu hinzukommt, wird einzeln von der jeweiligen Bezugsperson aus der Kita begrüßt, bis alle Kinder da sind. Anschließend wird gemeinsam eine Geschichte gehört. Die Kinder freuen sich über das täglich wechselnde, individuelle Morgenkreisprogramm: Die Kinder zeigen mit Hilfe eines selbstgemalten „Gefühlssmileys“, wie es ihnen geht und erzählen, was sie erlebt haben.

Häufig singen die Kinder zusammen, machen Fingerspiele oder Angebote: Die Bandbreite reicht von kleinen Experimenten, über Kreisspiele bis hin zum Basteln von Schmetterlingen. Und auch die Eltern freuen sich über Ideen, die sie nach dem Morgenkreis innerhalb der Familie fortsetzen können. Stolz präsentieren die Kinder ihren Freundinnen und Freunden aus der Kita am nächsten Morgen ihren fertig gebastelten Schmetterling und sind gespannt, wie deren Falter aussieht.

„Wir haben überlegt: Wie können wir den Kontakt zu den Kindern halten, die unstrukturiert und ungeplant zu Hause sind? Wie können wir die Emotionalität zu den Kindern bewahren? Und wie können wir ihnen Freude und Halt in dieser für sie neuen Situation geben? Den Familien sollte mit der Zeit des Morgenkreises ein Stück Struktur aus dem Kita-Alltag gegeben werden. Die Kinder wissen genau, wann im Tagesablauf ihr Morgenkreis stattfindet und fiebern darauf hin.“

Martin Mucha, Kitaleitung

Einfacher Zugriff

Alle Familien sollen mit dem Angebot erreicht werden. Deshalb ist es wichtig, dass die Eltern und Kinder überhaupt auf die Videokonferenz zugreifen können. Alle Eltern in der Kita Zauberwind erhalten eine E-Mail mit der genauen Uhrzeit des Morgenkreises sowie dem Link und den Anmeldedaten zur Videokonferenz. Diese funktioniert webbasiert, sodass die Eltern keine zusätzliche App herunterladen müssen. Die Qualität der Technik spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Ob über Smartphone, Tablet oder PC: Auch mit einfachen technischen Geräten, lässt sich das Angebot gut umsetzen. Es geht darum, dass sich die Kinder untereinander und mit den Fachkräften austauschen können. Dabei ist es für die Kinder nicht so wichtig, wenn die Auflösung des Bildes oder die Tonqualität nicht perfekt sind. 

Alltagsmaterialien

Idealerweise werden die Eltern bereits am Vortag mit einer E-Mail informiert, was im Morgenkreis angeboten wird. Es müssen nicht extra Materialien gekauft werden. Es kann bewusst mit Dingen gearbeitet werden, die alle zu Hause haben: Beispielsweise ein Teller als Schablone oder kleine Stöckchen für die Schmetterlingsfühler, die bei einem Spaziergang an der frischen Luft gesammelt werden können.