Mehrsprachige Materialien für die Elternarbeit während der Corona-Pandemie
Die Corona-Pandemie erfordert regelmäßige Anpassungen in Verordnungen und Hygiene-Vorschriften. Diese können sich schnell ändern und sind häufig komplex. Hinzu kommt, dass sie vorwiegend in deutscher Sprache veröffentlicht werden. Familien, die kein oder nur wenig Deutsch sprechen, können aktuelle Entwicklungen deshalb manchmal nur schwer nachvollziehen. Das kann zur Verunsicherung beitragen: Die Familien wissen nicht, wie sie sich richtig verhalten, welchen Schutz eine Impfung bietet oder wie die Quarantäneregelungen in der Kita sind. Zu Beginn der Pandemie führte dies manchmal dazu, dass sie sich aus der Öffentlichkeit zurückzogen. Dies berichtet unter anderem Petra Busemann, in einem Interview zur Elternbegleitung während der Corona-Pandemie.
Mittlerweile gibt es einige mehrsprachige Informationen zu den relevanten Themen der Corona-Pandemie. Die vielfältigen Angebote können auch pädagogischen Fachkräften eine Hilfestellung in der Elternarbeit sein. Neben mehrsprachigen Angeboten gibt es auch eine Vielzahl an Angeboten in einfacher Sprache, mit vielen Bildern, die beim Erklären von Verhaltensweisen während der Pandemie unterstützen.
Allgemeine Informationsplattformen und -angebote
Auf der Seite der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration werden die neuesten Beschlüsse der Bundesregierung, praktische Hinweise zu Hygiene und Quarantäne sowie die wichtigen Anlaufstellen in 23 Sprachen veröffentlicht. Darüber hinaus gibt es Informationen zur Corona-Warn-App und zu der Corona-Schutzimpfung. Die Europäische Union informiert mehrsprachig über innereuropäische Reisen.
Die EU-Gleichbehandlungsstelle stellt unter anderem Informationen zu Arbeitsbedingungen in der Corona-Pandemie bereit.
Das Bundesgesundheitsministerium hat Informationsblätter zur Corona-Schutzimpfung veröffentlicht. Das Robert Koch Institut (RKI) stellt auf seiner Seite die Informationen zu Vektorimpfstoffen und mRNA-Impfstoffen in 23 Sprachen zur Verfügung. Außerdem wurde das „Impfbuch für Alle“, welches die häufigsten Fragen zum Thema Impfen behandelt, bereits in vier weitere Sprachen übersetzt.
Der Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF) bietet eine breite Übersicht zu Informationen rund um das Thema Corona für Flüchtlinge, ebenso wie Informationen für Fachkräfte.
Handbook Germany stellen auf ihrer Seite kontinuierlich aktualisierte Infos zum Coronavirus in sieben Sprachen bereit. Zudem werden zu einigen Themen Erklärvideos angeboten.
Materialien für die Elternarbeit
Der Verein für bildgestützte Sprachförderung und Kommunikation stellt in 14 Sprachen verschiedene Plakate zur Verfügung, welche sowohl Bilder als auch Textinformationen enthalten. Dabei geht es um vorbeugende Maßnahmen, Infektionen und Quarantäne sowie Hygienetipps.
Auf der Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung „infektionsschutz.de“ gibt es Merkblätter zu Virusinfektionen (12 Sprachen), Empfehlungen und Wissenswertes zur häuslichen Quarantäne (13 Sprachen) und Informationen zu Long COVID (5 Sprachen). Hier werden Infografiken, beispielsweise Hygienetipps in verschiedenen Sprachen und Piktogramme bereitgestellt. Piktogramme sind geeignet, um sie in der Kita aufzuhängen. Sie unterstützen pädagogische Fachkräfte sowohl in der Arbeit mit den Kindern als auch in Gesprächen mit Familien, die kein Deutsch sprechen.
Das Netzwerk zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention e.V. verweist auf verschiedene Stellen, die Informationen zum Corona-Virus in kindgerechter Sprache aufbereiten.
Das Community Health Literacy Project stellt Factsheets in 38 Sprachen bereit, die besonders vorbeugende Maßnahmen einer Infektion und die Corona-Schutzimpfung thematisieren.
Die Weltgesundheitsorganisation veröffentlicht neben aktuellen Informationen eine Vielzahl an Infografiken. Diese sind auf Englisch eingestellt. Für mehrsprachige Informationen lässt sich die Sprachauswahl auf der Seite oben rechts ändern.
Das Ethno-Medizinische Zentrum e.V. hat mit der Kampagne „Gewaltprävention mit Migranten für Migranten (MiMi)“ den Guide „Familie unter Stress“ entwickelt. Dieser enthält verschiedene Materialien zur Gewaltprävention während der Corona-Pandemie in 26 Sprachen. Familien erhalten Tipps und Informationen für ein besseres Miteinander.