Kitabilderbuch statt Schnuppertage

Normalerweise kommen alle neuen Kinder vor den Sommerferien zum Schnuppertag ins Kinderhaus Schatzkiste in Nürnberg in Bayern. An diesem Tag können die Kinder die Räumlichkeiten der Kita und die pädagogischen Fachkräfte kennenlernen. Da das dieses Jahr aufgrund von Corona nicht möglich war, kamen die Fachkräfte gemeinsam auf die Idee, ein Kitabilderbuch zu gestalten.

Für jede Kita- und Krippengruppe fotografierten sie die Räume. Weil die Kita nach einem offenen Konzept mit Funktionsräumen arbeitet, wurde jeder Raum mit einem typischen Gegenstand versehen: „Was kannst du in diesem Raum machen?“ Zum Beispiel steht die Staffelei für das Atelier und der Tisch für das Bistro. Durch die Gegenstände hat das Foto für die Kinder einen Wiedererkennungswert bekommen. Damit die Kinder auch schon wissen, wer ihre Bezugspersonen in der Kita sein werden, gibt es in dem Bilderbuch auch Fotos der drei Stammkräfte jeder Gruppe. Am Ende des Buches sind außerdem alle Personen, die in der Kita arbeiten, zusammen auf einem Foto abgebildet. Das Kitabilderbuch ermöglicht den Kindern, die Kita schon einmal kennenzulernen und zu entdecken, wo sie spielen und lernen werden. Am ersten Tag in der Kita ist dann nicht alles neu und unbekannt. Auch außerhalb von Pandemiezeiten kann das Kitabilderbuch den Kindern die Eingewöhnung so erleichtern.

Die Rückmeldung der Eltern war durchweg positiv: Viele Eltern meldeten in der Eingewöhnungszeit zurück, dass die Kinder das Bilderbuch viel und immer wieder hervorgeholt haben. Gerade auch während der ersten Tage in der Kita konnten die Kinder das Bilderbuch nutzen, um die vielen ersten Eindrücke zu verarbeiten. Sie konnten ihren Geschwistern, Eltern und Großeltern von den Personen in der Kita erzählen und mit Namen benennen und anhand der Fotos schildern, in welchen Räumen sie an dem Tag gespielt haben.

Petra Liekefedt, zusätzliche Fachkraft des Bundesprogramms „Sprach-Kitas“ im Kinderhaus Schatzkiste 

Einverständniserklärung der Fachkräfte

Die Kita-Leitung sollte aus Datenschutzgründen alle Fachkräfte nach ihrem Einverständnis fragen, bevor sie ihre Fotos und Namen in das Kitabilderbuch aufnimmt.

Einfach halten

Damit das Buch nicht zu lang und unübersichtlich wird, sollte zu Beginn im Team gemeinsam überlegt werden: „Was ist uns wichtig, was da reinkommt? Was passt auf eine Seite?“. Es kann dann ein Prototyp des Bilderbuchs entwickelt werden, der für jede Gruppe angepasst werden kann. Es sollten nicht zu viele Informationen aufgenommen werden. Gerade für die Krippenkinder sollte auf eine angemessene Länge des Buches geachtet werden. Hier reicht es beispielsweise aus, die Krippenräume und die direkten Bezugspersonen abzubilden.