Kinderlieder selbst aufnehmen

Kinderlieder selbst aufzunehmen und Kinder zu animieren, sich zu den Liedern zu bewegen – diese Idee kam der Erzieherin Anja Langenegger-Roßius während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020. Seit über 30 Jahren ist sie Erzieherin in einer Berliner Kindertageseinrichtung und das mit Leidenschaft. Als die Kitas im Frühjahr 2020 coronabedingt schließen mussten, überlegte sie, wie man den Kindern trotz der geschlossenen Kita mit geringem Aufwand eine abwechslungsreiche Beschäftigung ermöglichen und den fehlenden Morgenkreis ersetzen kann. Ihre Idee war so kreativ wie einfach: Die Erzieherin sang die Lieder nach, die sich die Kinder am liebsten im Kita-Alltag aussuchen und nahm sie mit dem Smartphone auf. Die selbst gesungenen Lieder schickte sie per Smartphone an Bekannte mit Kindern

Das Feedback von Eltern und Kindern aus dem Bekanntenkreis auf die fröhlichen Lieder war so gut, dass Anja Langenegger-Roßius sich entschied, 13 Kinderlieder professionell in einem Tonstudio einzusingen und aufzunehmen. Das Besondere an den Liedern ist, dass die Stimme und die persönliche Ansprache der Kinder im Fokus stehen – auf Instrumente oder Hintergrundmusik wird bewusst verzichtet. Zu jedem Lied werden die Kinder vorab oder auch während des Liedes persönlich angesprochen und mitgenommen. Die Kinder werden nicht einfach mit Musik beschallt, sondern auf das Lied vorbereitet und manchmal auch zum Mitmachen angeregt. Einige der Kinderlieder sind über den eigenen Social Media Kanal von Anja Langenegger-Roßius frei zugänglich.

„Kleine einfache Dinge können so viel bewegen und diese Aufnahmen im Tonstudio, dieses Begleiten und Mitnehmen während des fröhlichen Gesanges hatte so viel positive Wirkung auf die Kinder. Die Reaktionen der Kinder und Eltern haben mir gezeigt, dass es nicht auf perfekten Gesang, aufwendige Effekte oder viele Instrumente ankommt. Persönlich angesprochen und mitgenommen zu werden ist viel wichtiger und macht das Anhören der Lieder zu einem richtigen Erlebnis und animiert zum Mitmachen.“

Anja Langenegger-Roßius, Erzieherin in einer Kindertageseinrichtung in Berlin

Viele Kinderlieder bieten sich an, um Kinder zum Mitmachen zu animieren. Das muss nicht immer Tanzen sein. Wichtig ist es, die Kinder persönlich anzusprechen und auf den Liedtext vorzubereiten. Kommt zum Beispiel ein Elefant vor, können Kinder den Rüssel mit ihren Armen nachformen. Werden Nase, Augen und Ohren besungen, können Kinder diese zu den jeweiligen Liedzeilen berühren.