Hygieneregeln spielerisch vermitteln

Angela Giunta arbeitet in der „Villa Biberg“, einer Großtagespflege in Neubiberg im Landkreis München. Mit einer weiteren Fachkraft betreut sie insgesamt acht Kinder im Alter von null bis fünf Jahren. Nach der coronabedingten Schließzeit starteten die Kindertagespflegestellen mit dem eingeschränkten Regelbetrieb vor den Kitas. Seit der Wiedereröffnung legt Frau Giunta einen besonderen Fokus auf die Hygieneregeln, um die Kinder, die Eltern, ihre Kollegin sowie sich selbst vor dem Coronavirus zu schützen.

Der Tag startet für alle Kinder der „Villa Biberg“ jeden Morgen ganz selbstverständlich mit gründlichem Händewaschen. Doch nicht alle Kinder haben direkt nach Ankunft Lust dazu. Deshalb wurden Frau Giunta und ihre Kollegin äußerst erfinderisch. Sie überlegten sich unterschiedliche Rituale, mit denen Kindern Spaß an der Handyhygiene vermittelt wird. Mit einigen Kindern singen sie während des Händewaschens gemeinsam Lieder, die 30 Sekunden dauern. Ist das Lied vorbei, wissen die Kinder, dass ihre Hände sauber sind. Andere Kinder freuen sich auf ihre Handbürsten in Form von kleinen Enten, die im Bad auf sie warten. Frau Giunta lässt dann Wasser in das Waschbecken ein, indem die Kinder ihre Enten baden. Darüber hinaus brachten Frau Giunta und ihre Kollegin an den Wänden Plakate an, auf denen beispielsweise „Richtig Hände waschen“ oder „Richtig husten und niesen“ bebildert sind. Die Vorlagen dafür haben sie sich beim Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales heruntergeladen. Die Plakate wecken das Interesse der Kinder und motivieren sie, die verschiedenen Schritte möglichst genau nachzumachen. Dabei sind die älteren den jüngeren Kindern ein großes Vorbild.

„Während der Corona-Zeit und gerade jetzt mit dem Beginn der Erkältungszeit ist es ganz besonders wichtig, die Hygieneregeln einzuhalten. Auch wenn nicht jedes Kind Händewaschen mag, halten wir an unseren Regeln fest. Dabei hilft es, kreativ zu sein und die Kinder dort abzuholen, wo sie stehen. Das eine Kind wäscht ganz von allein die Hände, bei dem anderen Kind funktioniert das Händewaschen mit einem Lieblingslied oder einer Handbürste. Gerade die kleineren Kinder verstehen noch nicht, weshalb wir momentan ganz besonders auf das Händewaschen achten. Der spielerische Umgang mit der Handhygiene vermittelt ihnen ein gutes Gefühl.“

Angela Giunta, Kindertagespflegeperson in der Villa Biberg

Individuelle Angebote für Kinder schaffen

Wie überall gilt auch beim Händewaschen: es gibt nicht die eine Idee, mit der Kinder motiviert werden, Hygieneregeln einzuhalten. Jedes Kind begeistert sich für andere Dinge. Deshalb ist es zunächst wichtig, gemeinsam herauszufinden, wie das einzelne Kind Freude an der Thematik findet.