FKO Fördermodul: Kita-Helferinnen und Kita-Helfer

Die Kita-Helferinnen und Kita-Helfer unterstützen uns dabei, die hohe Qualität in den Einrichtungen aufrechtzuerhalten!

Interview mit Geschäftsleiter Dirk Feldhusen

Dirk Feldhusen arbeitet in Hamburg als Geschäftsleiter der Träger Integrativo gGmbH und Käptn Kaninchen GmbH, die am erweiterten Fördermodul „Kita-Helferinnen und Kita-Helfer“ des Bundesprogramms „Fachkräfteoffensive“ teilnehmen. Dirk Feldhusen beantragte für die beiden Träger insgesamt fünf Stellen, von denen aktuell bereits vier besetzt sind. Im Interview gibt er einen Einblick in die vielfältigen Aufgabenbereiche der Kita-Helferinnen und Kita-Helfer. Er berichtet, wie das zusätzliche Personal die pädagogischen Fachkräfte entlastet.

Wie sind Sie auf das Fördermodul im Bundesprogramm „Fachkräfteoffensive“ aufmerksam geworden?

„Wir haben schon vorher mit dem Fördermodul „Aufstiegsbonus“ am Bundesprogramm „Fachkräfteoffensive“ teilgenommen. Über diesen Weg sind wir auch auf das erweiterte Fördermodul „Kita-Helfer und Kita-Helferinnen“ aufmerksam geworden. Wir haben uns dann im großen Team zusammengesetzt und gemeinsam überlegt, welche Aufgaben wir sinnvoll an die Kita-Helferinnen und Kita-Helfer übertragen können."

Welchen Tätigkeiten gehen die Kita-Helferinnen und Kita-Helfer nach?

„Wir haben unterschiedliche Tätigkeitsbereiche identifiziert. In einer Kita, in der es bislang keine zusätzliche Hauswirtschaftskraft gibt, haben wir eine Person für diesen Bereich eingestellt. Bislang wurden die in der Hauswirtschaft anfallenden Aufgaben von den pädagogischen Fachkräften übernommen. Nun haben sie mehr Zeit, um sich ausschließlich um die pädagogische Arbeit mit den Kindern zu kümmern. Die Entlastung war sofort zu spüren! Die zweite Stelle haben wir geschaffen, um eine verlässliche Versorgung mit dem Mittagessen sicherzustellen. Die dafür eingestellte Person holt das Mittagessen ab und verteilt es in den verschiedenen Gruppen, statt es nur wie vorher an der Eingangstür abzustellen. Im Anschluss kümmert sie sich auch darum, die Behältnisse einzuräumen und zurückzubringen. Das hat den Vorteil, dass sich die pädagogischen Fachkräfte während des Essens mehr mit den Kindern und ihren individuellen Bedürfnissen beschäftigen können. Die dritte Stelle ist in der zentralen Verwaltung angesiedelt und umfasst die Arbeit an der Schnittstelle zwischen den Einrichtungen und der Verwaltung. Durch optimierte Abläufe in Buchhaltung und Controlling, Auslastungsplanung, Einkauf und der Einführung einer digitalen Kasse, reduziert sich der Verwaltungsaufwand für die Fachkräfte vor Ort. Eine weitere Stelle haben wir für die Bewirtschaftung unseres großen Außengeländes geschaffen. Die Hilfskraft sorgt dafür, dass der Garten ansehnlich aussieht und die Kinder ihn bestmöglich nutzen können. Die fünfte Stelle besetzen wir noch mit einer Person, die den IT-Support vor Ort übernehmen wird. Sie wird den pädagogischen Fachkräften dabei helfen, die neu angeschafften Tablets zu bedienen und die technische Infrastruktur am Laufen zu halten."

Welcher Bedarf besteht an zusätzlicher Unterstützung?

„Während der Corona-Pandemie haben wir die Kita-Schließzeit dafür genutzt, die Einrichtungen in jeglicher Hinsicht auf links zu drehen. Wir haben die Kitas aufgeräumt, gereinigt und viele Dinge umgesetzt, für die ansonsten keine Zeit war. Dazu gehörte auch eine umfassende Bedarfsermittlung: Was benötigen wir an technischer Infrastruktur? Wie können wir die Abläufe in den Einrichtungen optimieren? Wie können wir Küche, Außenbereich und pädagogische Räume optimal gestalten? Nachdem wir diese Dinge alle auf Stand gebracht haben, bestand für uns der Wunsch, die hohe Qualität in den Einrichtungen auch nach Wiedereröffnung der Kitas aufrechtzuerhalten. Dabei unterstützen uns die Kita-Helferinnen und Kita-Helfer in den unterschiedlichen Bereichen. Wir beobachten, wie sehr es die Kinder beispielsweise genießen, in einem aufgeräumten Garten zu spielen und zu toben. Dadurch lernen sie auch, welche Vorteile es hat aufzuräumen und packen viel motivierter mit an! Für mich sind die Aufgaben der Kita-Helferinnen und Kita-Helfer keine Servicedienste, sondern Aufgaben, die zum gelebten Alltag mit Kindern dazugehören."

Welche Möglichkeiten bestehen für die Kita-Helferinnen und Kita-Helfer zu Weiterqualifizierungen im pädagogischen Bereich?

„Eine Kita-Helferin hat bereits den Wunsch geäußert, zukünftig im Bereich der frühkindlichen Bildung zu arbeiten. In Hamburg besteht für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger mit bestimmten Abschlüssen die Möglichkeit, an einer Qualifizierung teilzunehmen. Mit dieser Fortbildung könnten wir unsere Kita-Helferin, die aktuell in der Hauswirtschaft tätig ist, als pädagogische Fachkraft für eine unserer Einrichtungen gewinnen! Die in den Bereichen Verwaltung und Digitalisierung eingestellten Personen haben einen ganz anderen, nicht pädagogischen Arbeitsschwerpunkt. Mit Blick nach vorn werden diese Themen im Arbeitsfeld der Kindertagesbetreuung immer relevanter. Durch Fluktuation oder der Schaffung neuer Stellen, könnten sich eventuell auch dort Möglichkeiten für Weiterbeschäftigungen ergeben. Da wir die Kita-Helferinnen und Kita-Helfer erst kürzlich eingestellt haben, wird sich erst in den nächsten Monaten zeigen, ob weitere Bedarfe bestehen. Insofern wir selbst neues Personal einstellen können, machen wir das sehr gern. Anderenfalls beraten wir die Kita-Helferinnen und Kita-Helfer zu ihren Möglichkeiten im Berufsfeld."