Digitaler Klassenraum für Elternbegleitungen

Britta Devermann arbeitet bei der Kreisvolkshochschule Ammerland gGmbH als Koordinatorin im Bundesprogramm Kita-Einstieg am Standort Ammerland in Niedersachsen. Sie bietet gemeinsam mit ihren Kolleginnen nach dem Programm „Griffbereit“ mehrsprachige Eltern-Kind-Sprachspielgruppen an. Die niedrigschwelligen Angebote bereiten Eltern und Kinder auf die Kindertagesbetreuung vor. Das Besondere an den Gruppen: Sie werden mehrsprachig angeleitet, um Sprachbarrieren abzubauen und einen niedrigschwelligen Zugang für mehrsprachige Familien zu schaffen. Neben einer Kollegin aus dem Team „Kita-Einstieg“ ist immer eine Elternbegleitung dabei, die eine zweite Sprache spricht. Als es zu den coronabedingten Kontakteinschränkungen kam, fielen nicht nur die Eltern-Kind-Gruppen, sondern auch der wichtige Austausch mit den Elternbegleitungen weg.

Um sie für ihre ehrenamtliche Tätigkeit zu qualifizieren, treffen sich Frau Devermann und ihre Kolleginnen mit den Elternbegleitungen alle zwei Wochen für jeweils drei Stunden. Bei den Treffen können sich die Elternbegleitungen untereinander austauschen und vernetzen. Die Koordinierungs- und Netzwerkstelle bereitet zudem niedrigschwellige, pädagogische Impulse für die Elternbegleitungen vor. Um dieses Format auch während der Corona-Pandemie aufrecht zu erhalten, richtete Frau Devermann einen digitalen Klassenraum ein. Im Intranet der Koordinierungs- und Netzwerkstelle legte sie einen Kursraum mit Materialien zum Herunterladen an. Die Arbeitsorganisation sowie die Anleitungstreffen fanden über den Kursraum per Telefon- oder Videokonferenz statt. Die Elternbegleitungen erhalten nach 30 Zeitstunden im Zuge der Grundausbildung von „Griffbereit“ ein Zertifikat für ihre Teilnahme. Derzeit plant Frau Devermann ein digitales Austauschformat für die Eltern der Sprachspielgruppen. 

„Die ehrenamtliche Tätigkeit der Elternbegleitungen ist für unsere Arbeit im Kita-Einstieg Gold wert! Deshalb war es uns sehr wichtig, das Netzwerk auch über die Corona-Pandemie hinaus aufrecht zu erhalten. Anfangs war ich sehr skeptisch, ob der digitale Klassenraum funktionieren kann. Nicht alle von uns sind gleichermaßen technikaffin, die Sprachbarrieren kommen erschwerend dazu. Ich war sehr überrascht, wie gut es dann funktionierte! Mich hat sehr beeindruckt, wie schnell die Elternbegleitungen im Umgang mit der digitalen Plattform vertraut waren. Unser zweiwöchiges, digitales Treffen ist ein ganz fester Termin für sie, an dem alle regelmäßig teilnehmen. Auch wenn mal etwas technisch nicht funktionierte, haben sie den Mut nie verloren und sind stetig am Ball geblieben. Inzwischen hat sich der digitale Austausch so sehr etabliert, dass wir uns vorstellen können, die Plattform für besondere Zwecke auch in der Zukunft zu nutzen. Trotzdem freuen wir uns sehr darauf, uns hoffentlich bald wieder persönlich zu sehen.“

Britta Devermann, Koordinatorin im Bundesprogramm „Kita-Einstieg“ der Kreisvolkshochschule Ammerland gGmbH im Landkreis Ammerland

Visuell ansprechende Präsentationen

Aufgrund der bestehenden Sprachbarrieren ist es hilfreich, die Präsentationen mit aussagekräftigen Bildern zu begleiten. Diese unterstützen das Verständnis der Themen, die im digitalen Klassenraum vermittelt werden.

Technische Anleitung

Damit alle Elternbegleitungen Zugang zum digitalen Klassenraum erhalten, empfiehlt sich eine technische Begleitung. Diese ist zwar anfangs recht zeitintensiv, führt langfristig jedoch zu weniger Konflikten und mehr Spaß bei der Sache.

Struktur schaffen

Mit jedem digitalen Treffen sollten die Elternbegleitungen mindestens einen neuen Aspekt für sich mitnehmen, zum Beispiel eine neue Bastel- oder Spielanregung oder einen fachlichen Input zur Bindungsfähigkeit. Neben genug Raum für Austausch untereinander sollte es für jedes virtuelle Treffen eine kleine Agenda geben.