Die „Corona-KiTa-Studie“ erforscht Rolle und Rahmenbedingungen der Kindertagesbetreuung in der Pandemie

Mit der Corona-KiTa-Studie untersuchen das Deutsche Jugendinstitut (DJI) und das Robert Koch-Institut (RKI), was die Pandemie für die Kindertagesbetreuung, die Kinder und die Eltern bedeutet. Die bundesweite interdisziplinäre Längsschnittstudie läuft von Juni 2020 bis Dezember 2021 und wird gemeinsam von Bundesfamilienministerium und Bundesgesundheitsministerium finanziert.

Hintergrund: Worum geht es bei der Studie?

Im Frühjahr 2020 wurden Bildungs- und Betreuungseinrichtungen bundesweit aufgrund der Corona-Pandemie erstmals fast vollständig geschlossen. Seit Mai waren die Kitas zwar wieder stufenweise in den Regelbetrieb zurückgekehrt. Es ist jedoch nach wie vor ein Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es wieder zu temporären Schließzeiten kommt, etwa im Falle eines starken Infektionsausbruchs. Der Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen erfordert eine kontinuierliche Begleitung: es gilt, das Infektionsgeschehen zu beobachten und bestehende Risiken sorgfältig abzuwägen. Bisher gibt es keine abschließenden Erkenntnisse darüber, welche Bedeutung die Kindertagesbetreuung für das aktuelle Pandemiegeschehen hat. Die Corona-KiTa-Studie ist die erste Studie, die die Rolle der Kindertagesbetreuung in der Pandemie und die Rahmenbedingungen, unter denen Bildung, Erziehung und Betreuung in dieser besonderen Situation stattfindet, in den Blick nimmt.

Ziele der Studie

Die Studie soll dabei helfen, die Erkrankungsrisiken innerhalb der Kindertagesbetreuung während der Pandemie besser einschätzen zu können und dadurch Kinder und Fachkräfte gezielter zu schützen. Mithilfe der Corona-KiTa-Studie sollen Lösungsansätze identifiziert werden, wie die Kindertagesbetreuung gestaltet werden kann, um einen bestmöglichen Infektionsschutz zu gewährleisten. 

Die vier Module der Studie

Die Studie basiert auf vier Modulen. Im ersten Modul werden Kita-Leitungen bundesweit zu den Herausforderungen im Kita-Alltag und Eltern zur Betreuungssituation, zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf und zu Hygiene- und Schutzmaßnahmen in der Familie befragt. Das zweite Modul, das KiTa-Register, liefert Informationen zu den Auswirkungen der Pandemie auf das Betreuungsgeschehen. Alle Kita-Leitungen und Kindertagespflegepersonen sind eingeladen, sich an wöchentlichen online-basierten Abfragen zu beteiligen. Zu Beginn füllen sie einen Fragebogen aus. In den folgenden Wochen geben sie ein kurzes Update. In einem dritten Forschungsmodul wird untersucht, wie häufig Kita-Kinder selbst an COVID-19 erkranken und wie der Verlauf der Krankheit bei Kindern aussieht. Im vierten Modul soll die Frage geklärt werden, unter welchen Bedingungen Kinder COVID-19 übertragen. Hierzu werden anlassbezogene Corona-Tests im Umfeld von Kitas durchgeführt, in denen eine oder mehrere Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus aufgetreten sind. Geplant sind Untersuchungen in 15 bis 20 Kitas.  

Zwischenergebnisse der Studie

Mit Beginn des Kita-Jahres gehen wieder deutlich mehr Kinder in die Kitas. Die ersten Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Phase der Notbetreuung im Frühjahr 2020 mit vielen neuen organisatorischen Anforderungen in einer Situation der Unsicherheit zu einer hohen zusätzlichen Belastung führte. Die Bewältigung dieser Anforderungen ist auf die Motivation und das Engagement der Beschäftigten zurückzuführen. Zahlreiche pädagogisch Tätige schätzten den in der Notbetreuung kleineren Betreuungsschlüssel. 


Die Zwischenergebnisse der vier Module der Corona-KiTa-Studie werden fortlaufend veröffentlicht, zum Beispiel in den Quartals- und Monatsberichten.