Rückschau: Bundesprogramm „KitaPlus“
Über das Programm
Zwischen den Jahren 2016 und 2019 hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend das Bundesprogramm „KitaPlus: Weil gute Betreuung keine Frage der Uhrzeit ist“ gefördert. Ziel war es, mit erweiterten Betreuungszeiten in Kitas, Horten und in der Kindertagespflege, eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen.
Für viele Eltern ist es ein Balanceakt, Beruf und Familie miteinander in Einklang zu bringen. Dies trifft ganz besonders auf Berufe zu, in denen Eltern im Schichtdienst oder sehr früh morgens, in den Abendstunden und an Wochenenden arbeiten. Fehlende verlässliche und bedarfsgerechte Angebote in Kindertageseinrichtungen, Horten und in der Kindertagespflege können Eltern, insbesondere Alleinerziehende, sogar daran hindern, eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen.
Mit dem Bundesprogramm „KitaPlus“ wurden passgenaue, am Bedarf der Familien orientierte Betreuungsangebote gefördert. Die Kinder verbringen dabei nicht mehr Zeit in der Kita, im Hort, bei einer Tagesmutter oder einem Tagesvater – die Betreuung wurde jedoch zu anderen Zeiten angeboten.
Teilnehmende Kitas, Horte und Kindertagespflegestellen sollten mit Unterstützung des Bundesprogramms ihre Öffnungszeiten flexibler gestalten. Sie boten folgende bedarfsgerecht gestaltete Öffnungszeiten an:
- Erweiterung der Öffnungszeiten pro Wochentag,
- Betreuungsmöglichkeiten am Wochenende und an Feiertagen,
- Betreuungsangebote, die auch Nachtzeiten umfassen.
Gefördert wurden Personalausgaben in Kitas, Horten und für Tagesmütter und Tagesväter, um die Betreuung während der erweiterten Öffnungszeiten sicherzustellen. Außerdem wurden Kosten für Investitionen (wie die Ausstattung von Schlafräumen), Sachkosten und Ausgaben für Qualifizierungen gefördert. Zusätzliche Projektberaterinnen und Projektberater unterstützten die konzeptionelle Arbeit und begleiten während der Projektlaufzeit.
Um die geschaffenen Angebote nachhaltig in den Kommunen zu verankern, wurden ab 2017 zusätzlich „Netzwerkstellen KitaPlus“ gefördert. Die Aufgabe der Netzwerkstellen war es, Kooperationen mit Vereinen, Verbänden und Akteuren der Arbeitswelt zu bilden und die kommunale Jugendhilfeplanung zu unterstützen. In den regionalen Netzwerken sollten zudem bedarfsgerechte Betreuungsangebote abgestimmt, weiterentwickelt und bei Bedarf neu geschaffen werden. Die „Netzwerkstellen KitaPlus“ fokussierten dabei darauf, neue kommunale Strategien zu planen und zu implementieren.
Das Bundesprogramm „KitaPlus“ wurde von der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände, der Bundesagentur für Arbeit, dem Deutschen Gewerkschaftsbund, dem Deutschen Städte- und Gemeindebund sowie dem Deutschen Städtetag unterstützt.
Broschüre „Das Wohl des Kindes ist keine Frage der Uhrzeit“
Vielen Eltern fällt es anfangs schwer, ihre Kinder am frühen Morgen, in den späten Abendstunden oder über Nacht in einer Einrichtung betreuen zu lassen. Teilweise erhalten sie aus ihrem Umfeld viel Verständnis, teilweise wird ihnen aber auch mit Skepsis begegnet. Die Broschüre greift diese Bedenken auf und gibt unter anderem Antworten auf Fragen, wie: Warum braucht es bedarfsgerechte Betreuungszeiten? Wann geht es Kindern in erweiterten Betreuungszeiten gut? Und wie wird in den „KitaPlus“-Einrichtungen das Wohlergehen des Kindes rund um die Uhr sichergestellt? Anschaulich teilen in der Broschüre Familien, pädagogische Fachkräfte sowie Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft ihre Erfahrungswerte mit der Kindertagesbetreuung zu erweiterten Betreuungszeiten.
Broschüre „Das Wohl des Kindes ist keine Frage der Uhrzeit“ (PDF, 4 KB, barrierefrei)
Pixi-Buch „Nachts in der Kita“
Was passiert eigentlich nachts in der Kita? Was erleben und lernen Kinder, wenn sie in der Kita übernachten? Verläuft der Abschied anders, wenn Eltern ihre Kinder abends anstatt morgens in die Kita bringen? Das Pixi-Buch „Nachts in der Kita“ ist ein Produkt aus dem Bundesprogramm und greift diese Fragen auf und veranschaulicht beispielhaft, wie Kinder, Eltern und pädagogische Fachkräfte die erweiterten Betreuungszeiten gestalten. Eva, Mattis, Lena und ihre Erzieherin Katharina zeigen, wie sie eine Nacht in der Kita verbringen. Mit Übernachtungskoffer, Gute-Nacht-Geschichte, Traumland und beim Brötchen backen: Die Kinder stehen dabei an erster Stelle.
Die Borschüre als auch das Pixi-Buch können kostenfrei beim Publikationsversand der Bundesregierung bestellt werden.
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