Inklusive sprachliche Bildung – Zu Gast in der Kita Waldsternchen
Die Vielfalt unserer Gesellschaft spiegelt sich bei den ganz unterschiedlichen 162 Kindern der brandenburgischen Kita Waldsternchen wider. Hier wird tagtäglich Vielfalt er- und gelebt. Die sprachliche Bildung spielt in der Sprach- und Inklusions-Kita eine ganz zentrale Rolle. Ganzheitlich zieht sie sich durch alle Bereiche des Kita-Alltags. Das multiprofessionelle Team ist dabei selbst Sprachvorbild und verfügt über ein großes Repertoire an Methoden. Ob Bildkarten, Gebärden oder die Persona Dolls mit echten, individuellen Biografien: Die Kita Waldsternchen zeigt, wie sprachliche inklusive Bildung ganzheitlich funktionieren kann und wie viel Spaß sie den Kindern macht.
[Intro: Impulse für gute KiTa – Gute-KiTa-TV]
[Einblendung: Inklusive sprachliche Bildung – Zu Gast in der Kita Waldsternchen]
Es ist das Gebäude der Kita Waldsternchen zu sehen, dann der Name der Kita an der Hauswand.
Katrin Breitag: „Wir sind die Kita Waldsternchen im brandenburgischen Seddiner See.
Wir sind eine inklusive Kita, eine Sprachkita. Und jetzt ganz neu auch eine Konsultations-Kita.“
Eine Gruppe von fünf Kindern steht jubelnd vor der Kamera. Ein Junge spielt in einem Bällebad. Ein kleines Mädchen holt erstaunt ein Osterei aus einem Säckchen. Dann sieht man Katrin Breitag in naher Einstellung in einem Raum in der Kita.
[Einblendung: Katrin Breitag, Leiterin der Kita Waldsternchen, Seddiner See]
Katrin Breitag: „Wir sind ein großes multiprofessionelles Team, das sich liebevoll um 162 Kinder kümmert. Inklusion bedeutet in unserer Kita die große Vielfalt der Gesellschaft zu erleben und gemeinsam zu
leben. In der Umsetzung der Inklusion ist es wichtig, dass dieser Vielfalt der Gesellschaft auch die Vielfalt an pädagogischen Mitarbeitern in der Kita gegenübersteht, eben ein multiprofessionelles Team, das
ganzheitlich für alle Kinder zur Verfügung steht.“
In einem Raum sitzen eine Erzieherin und eine Junge an einem Tisch, während er ihr etwas mit den Händen gestikulierend erzählt. Dann sieht man eine Erzieherin mit einer Gruppe von Kindern bei Gymnastikübungen in einem mit Matten ausgelegten Raum. Die Kamera fixiert ein lachendes Mädchen. Ein anderes Mädchen legt ein Tuch über das Gesicht eines vor ihr stehenden kleineren lachenden Jungen. In einem aus Matten gebauten Labyrinth spielt eine Erzieherin mit einem Jungen Fangen. Am Esstisch sitzend, lacht ein Junge in die Kamera, dann wird die ganze am Esstisch sitzende Gruppe von Kindern gezeigt. In einem anderen Raum hält eine Erzieherin ein Mädchen an der Hand, das über einem hohen Gegenstand balanciert. Dann sieht man eine Erzieherin mit einer Gruppe von Kindern, wie sie in einem Raum mit farbigem Sand in großen Kästen spielen und Becher damit befüllen. Im nächsten Bild wird wieder Katrin Breitag eingeblendet.
Katrin Breitag: „Uns ist es besonders wichtig für alle Kinder entsprechend ihrer Bedürfnisse sprachliche Angebote zur Verfügung zu stellen, sie zu unterstützen. Und aus diesem Grund sind wir auch Sprach-Kita und haben eine eigene Sprachpädagogin, die das Angebot der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung noch unterstützt.“
Die Kamera zeigt eine Gruppe von Kindern in einem Raum im Kreis auf dem Boden sitzend, wie sie einer stehenden Erzieherin zuhören. Dann fixiert die Kamera an der Wand auf einem Plakat angebrachte Bildkarten mit dem Tagesplan der Kita. Im nächsten Bild wird wieder Frau Breitag in halbnaher Einstellung gezeigt.
Danae Esser: „Wir sehen sprachliche Bildung nicht als isolierten Prozess, sondern es ist einfach eine Aufgabe, die im ganzen Kita-Alltag umgesetzt wird und von allen pädagogischen Fachkräften umgesetzt wird.“
Eine Erzieherin und Danae Esser führen Kinder an der Hand in einen Raum, in dem sich alle auf den Boden setzen. Ein kleines Mädchen schaut interessiert in die Kamera. Im Kreis sitzend erläutert die Erzieherin den Kindern etwas und nutzt dabei Gebärdenzeichen. Dann wird Sprachpädagogin Danae Esser in naher Einstellung in einem Raum der Kita gezeigt.
[Einblendung: Danae Esser, Sprachpädagogin in der Kita Waldsternchen, Seddiner See]
Die Kameraeinstellung wechselt auf eine Halbtotale und man sieht Danae Esser auf einem Stuhl sitzend, neben ihr die beiden Persona Dolls Isabella und Frederik.
Danae Esser: „Da ist es uns besonders wichtig auch selbst gutes Sprachvorbild zu sein für die Kinder und ein großes Repertoire an Methoden zur Verfügung zu haben, wie zum Beispiel Bildkarten zur visuellen Unterstützung, aber auch Gebärden zur Unterstützung der Kommunikation, damit alle Kinder teilhaben können.“
Die Kamera fokussiert auf einen Stapel Bildkarten, der von einer Hand umgeblättert wird. Dann sieht man wieder die Erzieherin mit den Kindern im Kreis auf den Boden sitzend, wie sie ihnen mit Gebärdenzeichen etwas erklärt. Ein Mädchen schaut sie interessiert und freudig an.
Danae Esser: „Wir haben eine ganz spezielle schöne Methode, die bei den Kindern sehr gut ankommt. Das ist die Arbeit mit den „Persona Dolls“. Das sind hier die Puppen mit echter Persönlichkeit beziehungsweise mit selbst entworfener, lebendiger Biografie.“
Die Kamera zeigt wieder Danae Esser mit den beiden Persona Dolls neben sich und fokussiert dann jeweils auf die einzelnen beiden Puppen Fredrik und Isabella. Man sieht nun, wie Danae Esser in den Raum der am Boden sitzenden Kinder kommt. Sie hält die Persona Doll Isabella in den Händen und setzt sich zu den Kindern in den Sitzkreis.
Danae Esser: „Guten Morgen, kuckt mal, da ist ja die Isabella. Na das ist ja toll, die hat sich schon so gefreut dass sie heute mal zu Euch kommen kann.“
Ein Kind schaut Danae Esser erwartungsvoll an. Ein anderes kleines Mädchen betrachtet die Puppe lachend. Dann wird wieder Danae Esser im Interviewraum gezeigt, wie sie auf die beiden Persona Dolls neben sich zeigt.
Danae Esser: „Isabella und Frederik kommen zu den Kindern zu Besuch und kommen mit den Kindern ins Gespräch. Und zwar beginnt die Persona Doll selbst von sich zu erzählen und dadurch animiert sie die Kinder dann auch eben von ihren Interessen, Erlebnissen und Persönlichkeitsmerkmalen zu erzählen.“
Wieder im Raum mit dem Sitzkreis breitet Danae Esser mit den Kindern ein Tuch in ihrer Mitte aus. Die Kamera fokussiert auf das Gesicht der Persona Doll Isabella. Dann sieht man, wie Danae Esser ihren Kopf zur Puppe neigt, als höre sie ihr zu. Es werden wieder die Kinder gezeigt, wie sie etwas erzählen und mit Danae Esser und Isabella ins Gespräch kommen.
Danae Esser: „Du warst erst im Garten? Da hast du Verstecken gespielt mit Verena, das ist ja toll.“
Die Kamera blickt über die Schulter eins Mädchens, das eine Bildkarte mit einer darauf abgebildeten Puppe betrachtet. Man sieht, wie die Kinder die Bildkarte im Kreis umherreichen. Dann sieht man wieder Danae Esser im Interviewraum, wie sie die Persona Doll Isabella in den Händen hält und demonstriert, wie sie mit dieser spricht.
Danae Esser: „Ich finde das sehr angenehm, dass man jetzt nicht mit verstellter Stimme sprechen muss. Isabella ist jetzt keine Puppe, die animiert ist, die selbst spricht, sondern es funktioniert so, dass ich in
meiner Rolle bleiben kann, ganz entspannt als pädagogische Fachkraft und dann meinen Kopf zu ihr hin neige und höre was sie vermeintlich spricht und das dann den Kindern sage.“
Dann wird Danae Esser wieder im Kreis der Kinder sitzend gezeigt, wie sie der Puppe ´zuhört´ und den Kindern weitergibt, was diese ihr ´erzählt´.
Danae Esser: „Und dann wolltest Du gerne ein Picknick machen, im Garten, ach.“
Zwei der Mädchen hören ihr gespannt zu. Ein anderes Mädchen schaut schüchtern nach oben. Die Kamera zeigt wieder den ganzen Kreis der Kinder und Danae Esser, wie sie sich an den Händen halten und singen. Im Interviewraum fokussiert die Kamera auf die Persona Doll Isabella und die zu ihren Füßen liegenden Bildkarten. Dann zeigt sie die Persona Doll Frederik, die in einem kleinen Holz-Rollstuhl sitzt.
Danae Esser: „Jede Persona Doll hat ein ganz besonderes Persönlichkeitsmerkmal, einen
sogenannten Vielfaltsaspekt. Isabella spricht zweisprachig – italienisch und deutsch – also das ist die
Mehrsprachigkeit. Und Frederik sitzt im Rollstuhl und kann von Geburt
an nicht laufen.“
Dann wird wieder Danae Esser in einer nahen Einstellung gezeigt.
Danae Esser: „Die Arbeit hat tatsächlich etwas Magisches. Also erstmal ist es so, dass es mir selbst unheimlich viel Freude bereitet.“
Im Raum mit den Sitzkreis sehen wir, wie Danae Esser die Puppe Isabella zu den Kindern neigt, die diese umarmen. Ein Mädchen lächelt dabei in die Kamera. Dann zeigt die Kamera wieder Danae Esser in der Halbtotalen im interviewraum.
Danae Esser: „Die Kinder nehmen Isabella so als wäre sie ein echtes, lebendiges Kind. Also, sie können sich mit ihr identifizieren, sie können Gemeinsamkeiten erkennen, aber auch Unterschiede feststellen. Und das macht diesen ganzen Spannungsbogen auch aus, also wer ist sie, was hat sie für Vorlieben – wie bin ich eigentlich?“
Die Kinder im Sitzkreis halten nun bunte Plastikeier in den Händen, schütteln diese und lachen dabei. Danae Esser wird wieder kurz eingeblendet. Dann zeigt die Kamera wieder den ganzen Sitzkreis mit den Kindern und Danae Esser. Zuletzt sehen wir Danae Esser wieder im Interviewraum in der Halbtotalen mit den beiden Persona Dolls neben sich.
Danae Esser: „Also, da ist unheimlich viel Gesprächspotenzial da. Sie fühlen sich so angenommen und so gesehen, wie sie sind, mit all ihren Persönlichkeitsfacetten, wie auch immer sie da sind, sie werden so
angenommen. Und sie lernen sich in einer Gruppe auszudrücken, einfach zu erzählen, wie es Ihnen selbst geht, aber auch zuzuhören. Sie werden gestärkt in ihren emotionalen, sprachlichen und kognitiven
Fähigkeiten.“
[Outro: Impulse für gute KiTa – Die Kita Waldsternchen wird gefördert im Rahmen des Bundesprogramms Sprach-Kitas. „Impulse für gute KiTa“ ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. – www.kita-impulse.de – Ein Film von Jakob Erlenmeyer und Nikolaus Götz – Gefördert vom Logo Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Logo Deutsche Kinder- und Jugendstiftung]