Drei Aha-Momente für gelungene Partizipation von Kindern
Wie vielfältig die Möglichkeiten sind, Kinder im Kita-Alltag zu beteiligen, zeigt der filmische Blick in zwei Kitas und ein Bildungsbündnis: Die Fachkräfte treten über Smileys mit den Kindern in den Dialog, Kita-Leitungen bieten gut besuchte, wöchentliche Kindersprechstunden an, und Kinder lernen von anderen Kindern.
Zwei Kita-Leiterinnen aus Baden-Württemberg und Bayern sowie der Netzwerkkoordinator eines Kita-Bündnisses in Niedersachsen berichten von ihren Wegen zur gelungenen Beteiligung von Kindern. Ihre Möglichkeiten der Partizipation können vielen anderen Einrichtungen als gutes Beispiel dienen. Lassen Sie sich inspirieren von diesen wundervollen Ideen!
[Intro: Impulse für gute KiTa – Gute-KiTa-TV]
[Einblendung: Drei Aha-Momente für gelungene Partizipation von Kindern im KiTa-Alltag]
[Einblendung: #1 – Die Bewertungsrunde im Wald – Bündnis „Qualität im Dialog“, Rinteln, Hessisch Oldendorf, Auetal]
Es ist eine Stadt aus der Luftperspektive zu sehen. Man sieht ein Gebäude des Bündnisses „Qualität im Dialog“ von außen, dann dessen Plakette an der Hauswand. Ingmar Everding wird in einem Raum gezeigt.
[Einblendung: Ingmar Everding, Netzwerk-Koordinator im Bündnis „Qualität im Dialog“]
Ingmar Everding: „Ja, wir sind hier beim Bündnis „Qualität im Dialog“, einem Bündnis von 27 Kindertagesstätten hier im Weserbergland. Wir sind gerade dabei, diese Säule der Qualität aus Kindersicht besonders nochmal in den Fokus zu nehmen und einfach zu gucken: Wie kann man Qualität aus Kindersicht am besten erfassen?“
Man sieht ein aus Holzperlen gebasteltes Herz an einem Baumstamm. Die Kamera folgt einem Kind, welches durch ein waldiges Gelände läuft. Eine Gruppe von Kindern sitzt mit einer Erwachsenen und Ingmar Everding in einem Kreis auf Baumstämmen.
Ingmar Everding: „Also hier im näheren Umfeld vom Bauwagen, was ihr richtig toll findet, da dürft ihr gleich mal so einen Grünen hinlegen. Da, wo ihr sagt, „das stört mich eigentlich, das hat mich immer schon genervt“, da dürft ihr so einen Roten hinlegen.“
Ingmar Everding hält Karten mit einem grünen fröhlichen Smiley hoch. Ein Mädchen hört aufmerksam zu, ein Junge spielt mit den Karten. Dann hält Ingmar Everding eine Karte mit einem roten, unglücklichen Smiley hoch, ein Mädchen hält alle Karten in ihren Händen in die Kamera.
Ingmar Everding: „Kinder haben sowohl wirklich ne Stimme, die können auch ne Menge dazu zu sagen und haben auch ne Meinung zu Qualität in Einrichtungen und die müssen wir auf jeden Fall hören und hörbar machen.“
Die Gruppe von Kindern läuft durch das Waldgrundstück, ein Mädchen legt einen grünen Smiley auf einen Baumstamm, auf einem belaubten Platz am Boden liegt ein roter Smiley.
Ingmar Everding: „Warum hast du den hier hingelegt? Was findest du denn hier doof?“
Die Kinder und Ingmar Everding laufen in einer Reihe auf die Kamera zu. Ein Mädchen legt einen roten Smiley in ein Gebüsch aus Dornen.
Mädchen: „Die Dornen.“
Die Kinder und Ingmar Everding stehen um das Gebüsch aus Dornen herum.
Ingmar Everding: „Die Dornen?“
Ingmar Everding und die Kinder stehen vor einem Maschendrahtzaun, wo er zu ihnen redet.
Ingmar Everding: „So ist dieser Dialog eigentlich das einzige Mittel, was wir haben, um das Beste für die Kinder herauszuholen.“
Die Kamera folgt den Kindern, wie sie durch das Grundstück rennen. Ingmar Everding legt Kindern Namensschilder um den Hals. Die Kamera zeigt zwei lachende Jungen.
[Einblendung: Mein Aha-Moment]
Ingmar Everding: „Und gerade, wenn man darüber auch hinterher mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ins Gespräch kommt, kann dann nochmal vieles aufgegriffen werden für die Weiterentwicklung dieser Einrichtung.“
Eine Gruppe von Erwachsenen wird um einen Tisch herum sitzend in einem Konferenzraum gezeigt. Ingmar Everding steht vorne und schlägt das nächste Papier einer Flipchart auf.
[Einblendung: #2 – Die Beschwerdesprechstunde und Kinderkonferenz – Evangelisches Eltern-Kind-Zentrum Kieselgrund, Mannheim]
Man sieht die Plakette des Evangelischen Eltern-Kind-Zentrums Kieselgrund an einem Zaun. Dann Claudia Hauschild in einem Raum.
[Einblendung: Claudia Hauschild, Leiterin im Evangelischen Eltern-Kind-Zentrum Kieselgrund]
Claudia Hauschild: „Wir sind hier im Evangelischen Eltern-Kind-Zentrum Kieselgrund im Stadtteil Mannheim-Hochstätt. Wir haben die Rechte der Kinder in einer Kitaverfassung festgeschrieben und sind verpflichtet, danach auch zu handeln.“
Eine Gruppe von Kindern mit einer Erwachsenen wirft auf einem Spielplatz einen Ball in einen Korb. Ein Mädchen und ein Junge fahren auf einem Fahrrad der Kamera entgegen. Die Kamera folgt weiteren Kindern auf dem Fahrrad oder Roller.
Claudia Hauschild: „Uns ist Selbständigkeit von ganz ganz Kleinen schon sehr wichtig. Dass Kinder selber entdecken, was sie schon alles können.“
Ein Junge läuft mit einer Gabel in der ausgetreckten Hand auf einen Tisch mit Kindern zu. Dann sitzt er am Tisch und füllt sich selbst Essen auf seinen Teller. Auch ein anderer Junge befüllt eigenständig seinen Teller. Der Junge füllt Wasser in seinen Becher.
Claudia Hauschild: „Die Kinder haben die Möglichkeit, einmal die Woche zu einem bestimmten Termin zu mir ins Büro zu kommen.“
Man sieht die Ankündigung für die Kindersprechstunde auf einem Aufsteller.
Claudia Hauschild: „Hallo ihr Zwei, Hallo Maliki, Hallo Sofia.“
Zwei Kinder betreten das Büro von Claudia Hauschild und treten an ihren Tisch.
Claudia Hauschild: „Und ihre Beschwerden vorzutragen, Ideen vorzutragen, Wünsche zu äußern und die Kinder lieben es.“
Claudia Hauschild notiert etwas, was die Kinder ihr vortragen.
Claudia Hauschild: „In der Kinderkonferenz lernen die Kinder ihre Stimme zu erheben und ihre Wünsche zu äußern und machen die Erfahrung, dass sie damit gehört werden.“
Man sieht eine Gruppe von Kindern mit einem Erzieher im Kreis auf dem Boden sitzend. Ein Mädchen hört aufmerksam zu. Die Kinder, die sprechen, halten ein Spiel-Mikrofon in den Händen. Dann zieht ein Junge etwas aus der „Mecker-Tasche“, die ein Mädchen im hinhält.
Junge: „Da sagen wir Sachen, die wir wollen und brauchen.“
Ein Junge wird im Profil gezeigt.
[Einblendung: Mein Aha-Moment]
Claudia Hauschild: „Und das ist ne Grundlage für ein hoffentlich späteres Einmischen in gesellschaftliches Leben.“
Eine Erzieherin wird im Profil gezeigt, dann ein Mädchen im Morgenkreis, welches sich meldet.
[Einblendung: #3 – Kindern lernen von Kindern – Hans-Georg Karg Kindertagesstätte, Nürnberg]
Die Plakette der Hans-Georg-Karg Kindertagesstätte wird gezeigt. Dann sieht man Kindern, wie sie in einem Raum über den Boden krabbeln. Zwei Kinder stehen vor einem Stapel aus Matten und winken in die Kamera. Beatrix Hirschbolz-Ter wird in einem Raum gezeigt.
Beatrix Hirschbolz-Ter : „Wir sind die CJD Hans-Georg Karg Kindertagesstätte – Haus für frühe Bildung und Begabung. Wir betreuen Kinder zwischen drei und sechs Jahren.
Die Kamera folgt einem Mädchen, das über einen Flur rennt.
Junge: „Guten Morgen.“
Alle: „Guten Morgen!“
Man sieht eine Gruppe von Kindern gemeinsam mit drei Erziehern in einem Stuhlkreis sitzen
Junge: „Wir lernen heute Buchstaben.“
Ein Junge wird im Profil gezeigt. Er stellt seinen Stuhl in die Mitte des Stuhlkreises.
Beatrix Hirschbolz-Ter: „Wir geben auch die Möglichkeit für die Kinder, die besonderes Wissen haben an speziellen Themen, dass sie dieses Wissen an andere Kinder in den Gruppen weitergeben. Sie haben dann die Möglichkeit, einfach den Morgenkreis selber zu gestalten.“
Der Junge reicht Blätter mit dem ABC an die anderen Kinder, dann teilt er Buntstifte aus, während die anderen Kinder im Raum verteilt vor ihren Stühlen auf den Boden sitzen. an sieht ihn und ein Mädchen, wie er auf ihrem Blatt etwas schreibt.
Junge: „Brauchst du Hilfe? Schau ich helf dir. Schau mal! Du machst n Strich, dann zwei Bauch. Kannst du selber dann machen, okay?“
Der Junge steht bei einem Mädchen und zeigt ihr auf ihrem Blatt, wie der Buchstabe B geschrieben wird. Der Junge neben ihr schaut herüber.
Junge: „Ja, gut.“
Das Mädchen zeigt dem Jungen ihr Blatt
Beatrix Hirschbolz-Ter: „Es ist bei uns ganz wichtig, dass die Kinder nicht von uns lernen, sondern die Kinder lernen von den Kindern.“
Ein Mädchen nimmt sich einen Buntstift aus einem Becher, der ihr hingehalten wird. Die Kamera zeigt sie im Profil, auf Ihr Blatt schreibend, dann den Jungen, wie er Buchstaben auf sein Blatt schreibt. Der Junge gibt die Blätter an eine Erzieherin im Stuhlkreis.
[Einblendung: Mein Aha-Moment]
Beatrix Hirschbolz-Ter: „Unsere Ansprüche sind mittlerweile so hoch, und dann müssen wir uns ein bisschen bremsen und sagen, jetzt ziehen wir uns mal ein bisschen zurück und sollen die Kinder die Akteure sein. Wir sollen nur als, sag ich mal, Mentoren da sein und sie ein bisschen in der Entwicklung unterstützen und nicht immer irgendwelche extra Angebote noch machen.“
Man sieht eine Gruppe von Kindern und zwei Erzieherinnen im Kreis auf dem Boden sitzend, die Erzieherinnen spielen auf der Gitarre. Ein Mädchen meldet sich, ein anderes hört gespannt zu und nickt mit dem Kopf im Takt der Melodie.
[Outro: Impulse für gute KiTa – „Impulse für gute KiTa“ ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. – www.kita-impulse.de – Ein Film von Jakob Erlenmeyer und Nikolaus Götz – Gefördert vom Logo Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Logo Deutsche Kinder- und Jugendstiftung]