Digitale Bildung Tag für Tag – Zu Gast in der Kita Colorito

Sie beobachten im Park Vögel und fotografieren sie, sie fertigen Collagen aus Naturmaterialien auf dem Projektor an und kreieren Lichtinstallationen mit einem Beamer. Die Kinder der Kita Colorito können draußen oder in ihrem Medienatelier kreativ und gestalterisch tätig sein – die digitalen Medien sind dabei immer nur ein Teil des Prozesses und werden sinnvoll eingesetzt. Das Wichtigste für das Kita-Team war: Sich zu trauen, digitale Medien in ihren Kita-Alltag zu integrieren, sich als Team darauf einzulassen und die Eltern mit ins Boot zu holen. So ist es ihnen gelungen, dass Kinder lernen, wie sie digitale Medien benutzen, um sich kreativ auszudrücken.

[Intro: Impulse für gute KiTa – Gute-KiTa-TV]

[Einblendung: Digitale Bildung Tag für Tag – Zu Gast in der Kita Colorito]

Es ist die Außentreppe der Kita Colorito zu sehen. Eine Gruppe KiTa-Kinder kommt darauf von einem oberen Geschoß nach unten.

[Einblendung: Janne Sievert, Leiterin in der Kita Colorito in Kiel]

Man sieht Janne Sievert in naher Einstellung in einem Raum in der Kita.

Janne Sievert: „Ja, wir sind die Kita Colorito, mitten hier in Kiel in der Innenstadt. Wir sind eine Einrichtung vom Verein Pädiko hier in Kiel und betreuen hier im Colorito insgesamt 107 Kinder in acht Gruppen.“

Die Kamera zeigt bemalte Glasscheiben, die vor einem Fenster hängen. Dann eine Gruppe von Kindern, die im Außenbereich auf dem Boden um große Papierbögen hocken und diese mit Farbe, Pinsel und Duschabziehern bemalen.

Janne Sievert: „Uns zeichnet aus, dass unser Schwerpunkt das kreative Arbeiten ist, und das auf ganz vielfältige Weise. Das heißt wir bieten den Kindern ganz unterschiedliche Ausdrucksmöglichkeiten, und dazu gehören unter anderem auch die digitalen Medien.“

Die Kamera fährt in das Medienatelier der Kita Colorito und durch den Raum. Dort stehen unter anderem ein Projektor, der einen Sternenhimmel an die Wand projiziert. Eine Lampe wirft farbige Schatten von bunten Glasbausteinen an die Wand. Auf einem Dia-Projektor liegen kleine Blätter und Äste. Auf Regalen am Fenster stehen Fotos und bunte Glasscheiben, auf einem Tisch im mitten im Raum ein Laptop.

Janne Sievert: „Unser Medienatelier gibt es seit 2016. Bei dem Arbeiten mit digitalen Medien geht es uns nicht um den Konsum, sondern tatsächlich um das gestalterische Arbeiten. Das heißt die Kinder werden kreativ mit den Medien.“

Der Eingang der Kita wird gezeigt. Die Gruppe Kita-Kinder kommt aus der Tür heraus. In der nächsten Einstellung laufen die Kinder hintereinander über Straße. Jeweils von ihnen halten sich dabei an den Händen.

Janne Sievert: „Bevor wir mit den Kindern mit den digitalen Medien arbeiten konnten, mussten wir uns selbst im Team erstmal damit auseinandersetzen. Das heißt selber die Medien kennenlernen, was kann man damit machen, wie funktioniert das eigentlich?“

Die Kamera folgt der Gruppe Kinder und ihrer Erzieherin beim Betreten eines Parks. Diese hält zwei der Kinder an den Händen. Ein Mädchen zeigt auf die Bäume.

Mädchen: „Wir fotografieren Vögel und beobachten sie.“

Ein anderes Mädchen und dann ein Junge halten ein Smartphone auf einem Stativ in den Händen und Filmen die Umgebung. Die Kamera fokussiert auf das Display des Smartphones, auf dem man Bäume sieht und wirft dann selbst einen Blick auf die Bäume und die Vogelnester in den Baumkronen. Man sieht wieder die Kinder, wobei das Smartphone von einem Kind ans andere weitergegeben wird. In einer Detailaufnahme klickt eine kleine Hand auf einen externen Fotoauslöser. In einer anderen Detaileinstellung wischt eine kleine Hand die Fotos auf dem Smartphone-Display weiter.

Janne Sievert: „Die Arbeit mit digitalen Medien funktioniert dann gut, wenn die Kinder auch wissen, wie sie mit den Medien arbeiten können. Das heißt, wir führen die Kinder in die Medien ein, sie lernen sie erstmal kennen, lernen nach und nach die verschiedenen Funktionen kennen, um dann irgendwann auch ganz selbstständig damit arbeiten zu können.“

Man sieht wieder die Kinder, wie sie im Park spielerisch Fotos voneinander machen.

Mädchen: „Klick, klick, klick.“

Die Kamera zeigt nun Christa Prautsch in der Naheinstellung im Medienatelier der Kita sitzend.

[Einblendung: Christa Prautsch, Erzieherin in der Kita Colorito in Kiel]

Christa Prautsch: „Mit den Fotos, die heute im Schützenpark entstanden sind, werden wir dann gemeinsam mit den Kindern zusammen am Computer, am Laptop, schauen, welche Fotos eignen sich zum Beispiel für mein eigenes Portfolio?“

Man sieht wieder die Kinder im Park. Einige Kinder halten die Smartphones in den Händen und filmen ihre Umgebung. Ein Mädchen zeigt lachend einem anderen ihr Display. Bei einem anderen Duo klickt ein Mädchen auf den Auslöser während das andere filmt.

Im Folgenden wird wieder Janne Sievert gezeigt.

Janne Sievert: „Die größte Herausforderung ist tatsächlich erstmal gewesen, das sich zu trauen.“

Die Kamera fährt wieder durch das Medienatelier. Auf einem Regal steht ein Smartphone auf einem kleinen Stativ. Daneben stehen Tinte und ein Federkiel. Die Kamera fokussiert auf den aufgeklappten Laptop. Dann auf den eingeschalteten Diaprojektor, auf dem farbige Glasbausteine in unterschiedlichen Formen verteilt sind. In einer Ecke des Raums steht eine beleuchtete räumliche Konstruktion aus Pappe und Bauklötzen.

Janne Sievert: „Sich zu trauen, Medien hier in die pädagogische Arbeit mit reinzubringen, weil das erstmal etwas ganz Neues, Unbekanntes war, und auch sich zu trauen, das mit den Eltern zu kommunizieren und zu sagen wir wollen was Neues machen und das hat was mit Medien zu tun, und da auch die Ängste zu nehmen.“

Darauffolgend wird Anna Sellhorn-Timm in einem Raum der Kita gezeigt.

[Einblendung: Anna Sellhorn-Timm, Elternvertreterin in der Kita Colorito in Kiel]

Anna Sellhorn-Timm: „Ich finde das grundsätzlich gut. Das muss in einem natürlich sinnvollen Rahmen sein. Es ist wichtig, dass da ein Konzept hinter steht, das es nicht einfach irgendwie gemacht wird. Aber die Menschen, die das hier machen, die Leute, die Mitarbeitenden, die Erzieherinnen und Erzieher, die haben da eine Ahnung von und haben einfach ein Konzept dahinter. Und das finde ich ganz entscheidend und wichtig.“

Die Kamera filmt eine Wand, auf der die Worte `Das Auge schläft, bis es der Geist mit einer Frage weckt! Loris Malaguzzi` gedruckt sind. Dann sieht man wieder Janne Sievert in der Kita von einer Naheinstellung hin zur amerikanischen Einstellung.

Janne Sievert: „Ja, die digitalen Medien sind einfach ein wichtiger Aspekt bei den Kindern heutzutage. Medien werden zuhause oft konsumiert und es ist wichtig die Kinder da heranzuführen, dass man die Medien tatsächlich auch nutzen kann und nicht nur konsumieren muss, sondern dass man damit selber etwas schaffen kann, dass man gestalterisch arbeiten kann und das nicht ein einfacher Konsum ist, sondern tatsächlich ein gestalterisches Arbeiten.“

[Outro: Impulse für gute – „Impulse für gute KiTa“ ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. – www.kita-impulse.de – Ein Film von Jakob Erlenmeyer und Nikolaus Götz – Die Dreharbeiten fanden unter Einhaltung der geltenden Abstands- und Hygieneregeln statt. – Gefördert vom Logo Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Logo Deutsche Kinder- und Jugendstiftung]